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6. Altenbericht

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4 Altersbilder und Rollenmodelle des Alters in der<br />

Zivilgesellschaft<br />

Der demografische Wandel und seine Folgen sind nicht ohne die älteren Menschen gestaltbar.<br />

Ältere Menschen sind nicht nur als Privatpersonen, in Familien, nicht nur als<br />

Marktteilnehmer und Marktteilnehmerinnen und Wahlbürger und Wahlbürgerinnen gefragt,<br />

sondern zunehmend auch als aktive Mitgestalter und Mitgestalterinnen der Gesellschaft in<br />

kleinen wie in größeren Zusammenhängen. Schon der Fünfte <strong>Altenbericht</strong> hat die Bedeutung<br />

des freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements von älteren Menschen und für<br />

ältere Menschen betont und es in den Kontext der Mitverantwortung, des lebenslangen<br />

Lernens und der Generationensolidarität gestellt. Die wachsende Engagementbereitschaft<br />

älterer Menschen sowie die nationalen, regionalen und lokalen Förderprogramme zeigen,<br />

dass sowohl auf der individuellen als auch auf der politischen Ebene eine aktive Bürgerrolle<br />

älterer Menschen vermehrt angenommen und vorausgesetzt wird. In diesem Kapitel<br />

wird bürgerschaftliches Engagement als ein Element der Zivilgesellschaft betrachtet. Die<br />

mit dem Engagement älterer Menschen verbundenen Altersbilder und Rollenmodelle werden<br />

differenziert dargelegt und es wird deutlich gemacht, welche Implikationen sie für verschiedene<br />

Politikbereiche haben.<br />

4.1 Zivilgesellschaft als Kontext zur Generierung neuer<br />

Altersbilder und Rollenmodelle des Alters<br />

Der Begriff der Zivilgesellschaft hatte in den letzten Jahren, nicht zuletzt angestoßen<br />

durch die Arbeiten der Enquêtekommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“,<br />

im intellektuellen und politischen Diskurs Konjunktur. Die Initiative der Bundesregierung<br />

„ZivilEngagement“ und die vom Deutschen Bundestag beschlossene regelmäßige<br />

Engagementberichterstattung dokumentieren, dass eine zivilgesellschaftliche Ausrichtung<br />

der Politik parteiüberspannend Platz greift. Dennoch oder gerade in diesem Zusammenhang<br />

wird konstatiert, dass die Begriffsdefinitionen „unklar, diffus, schillernd, häufig normativ<br />

und utopisch aufgeladen“ seien (Pollack 2004: 27).<br />

Will man Zivilgesellschaft als ein Zukunftskonzept für Gesellschaften in sozialen und demografischen<br />

Umbruchprozessen auf seine Tragfähigkeit hin prüfen und es für die Diskussion<br />

um Altersbilder nutzbar machen, so ist eine differenzierte Betrachtung und Konzeptualisierung<br />

von Zivilgesellschaft vonnöten. Vier Dimensionen von Zivilgesellschaft<br />

sollen im Folgenden unterschieden werden.<br />

1. Zur Zivilgesellschaft gehört zunächst der (in sich sehr differenzierte) Dritte Sektor<br />

als „plurale Gesamtheit der öffentlichen Assoziationen, Vereinigungen und Zu-<br />

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