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6. Altenbericht

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Empfehlungen<br />

Die Sechste <strong>Altenbericht</strong>skommission hatte den Auftrag, die im politischen Diskurs, aber<br />

auch in anderen zentralen gesellschaftlichen Bereichen dominierenden Altersbilder zu<br />

untersuchen und aufzuzeigen, in welcher Hinsicht diese Altersbilder einen differenzierten<br />

Umgang mit Fragen des Alters fördern oder aber erschweren.<br />

Der Kommission geht von einer großen Vielfalt und Verschiedenheit der Lebenssituationen<br />

älterer Menschen aus. Dementsprechend ließ sie sich bei ihrer Arbeit von der Frage<br />

leiten, inwieweit in den untersuchten gesellschaftlichen Bereichen (Politik, Recht, Bildung,<br />

Medien, Arbeit, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Gesundheit, Pflege, Religion) Altersbilder<br />

erkennbar sind, die dieser Heterogenität der Lebensformen im Alter entsprechen. Vor<br />

dem Hintergrund dieser Analysen zeigt die Kommission auf, dass einseitig ausgerichtete<br />

Altersbilder die gesellschaftliche und individuelle Nutzung von Potenzialen im Alter und<br />

eine selbstverantwortliche und mitverantwortliche Lebensführung älterer Menschen erschweren.<br />

Es wird auch deutlich, dass solche undifferenzierten und einseitigen Altersbilder<br />

einem ethisch und fachlich angemessenen Umgang mit der Verletzlichkeit des Alters<br />

entgegenstehen. Wenn zum Beispiel Alter mit Krankheit gleichgesetzt wird oder wenn<br />

dem Alter ein geringes Veränderungspotenzial unterstellt wird, kann dies dazu beitragen,<br />

dass eine fachlich anspruchsvolle medizinische, rehabilitative, pflegerische und soziale<br />

Unterstützung in Grenzsituationen des Alters ausbleibt.<br />

Die Kommission hat ihren Auftrag nicht so verstanden, dass „negative“ Altersbilder einfach<br />

durch „positive“ ersetzt werden sollten. Die nachfolgenden Empfehlungen sind deshalb<br />

kein Plädoyer für bestimmte Altersbilder, sie sollen vielmehr für bestimmte Aspekte<br />

des Alterns und des Alters in verschiedenen Kontexten sensibilisieren. Die Kommission<br />

zeigt auf, wie verschiedenartig das Alter ist, wie vielfältig die Kompetenzen und Lebensstile<br />

älterer Menschen sind und wie unterschiedlich deshalb auf die Fragen des Alters geantwortet<br />

werden muss. Sie sieht ein wichtiges Ziel darin, dass im öffentlichen Raum sehr<br />

viel differenzierter als bislang über die Stärken wie auch über die Grenzen im Alter gesprochen<br />

wird. Die Reflexion von Altersbildern auf gesellschaftlich-kultureller und auf individueller<br />

Ebene trägt dazu bei, das Älterwerden und das Alter differenzierter zu betrachten.<br />

Dies ist die entscheidende Grundlage dafür, dass in Zukunft sehr viel differenziertere<br />

Altersbilder kommuniziert werden, als dies gegenwärtig der Fall ist. Ältere Menschen sollten<br />

nicht nur im Hinblick auf Grenzen sondern auch im Hinblick auf Stärken adressiert und<br />

angesprochen und damit für gesellschaftliches Engagement gewonnen werden.<br />

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