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6. Altenbericht

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aus welchen Motiven nutzen die Menschen welche Medien? Dabei wird nicht nur nach<br />

statistischem Zahlenwerk gefragt, sondern auch danach, welche Nutzungstypologie für<br />

die Gruppe der älteren Menschen entwickelt werden kann. Menschen verbinden sehr unterschiedliche<br />

Motive mit ihrem Medienkonsum, es ist also zu prüfen, durch welche Nutzungsmotive<br />

sich die Gruppe der Älteren auszeichnet (Abschnitt 8.4).<br />

Der Zugang zu Medien und die Existenz einer freien und unabhängigen Presse ist Teil<br />

unseres Staatswesens. Da heute alle deutschen Haushalte über Fernsehen und Radio<br />

verfügen können und auch die Presse frei zugänglich ist, geht man im Allgemeinen von<br />

einer pluralistischen und demokratischen Partizipation aller gesellschaftlichen Gruppen<br />

am gesellschaftlichen Diskurs, also von einer „Beteiligungskultur“ aus. Für die Teilhabe an<br />

Konsummöglichkeiten und an bestimmten öffentlichen Debatten ist das Internet in den<br />

letzten Jahren immer bedeutsamer geworden. Das Internet lebt inzwischen davon, dass<br />

Menschen selbst die Inhalte einstellen und daher mitbestimmen, wie und worüber in der<br />

Gesellschaft diskutiert wird. Man spricht deswegen auch von „social media“. Mit diesem<br />

Bedeutungsaufschwung des Internets steht jedoch zunehmend infrage, ob alle Mitglieder<br />

der Gesellschaft Zugang zu allen relevanten Informationen und öffentlichen Diskursen<br />

haben. Für die Teilhabemöglichkeiten, die Präsenz und die Interessenwahrung der älteren<br />

Menschen ist deshalb auch maßgeblich, in welchem Maße ältere Frauen und Männer das<br />

Internet nutzen oder nutzen können (Abschnitt 8.5).<br />

Wenn von Medien die Rede ist, dann sind landläufig zumeist Druckerzeugnisse, das Radio,<br />

das Fernsehen und das Internet gemeint. Nicht zu vergessen ist jedoch das Medium<br />

unserer alltäglichen Kommunikation: die Sprache – auch wenn die Sprache von vielen<br />

Menschen nicht selbstverständlich mit dem Begriff „Medien“ verbunden wird. Da Sprache<br />

als Bedeutungsträger und als Symbol für Diskurse über das Alter relevant ist, wird der<br />

Thematik der sprachlichen Repräsentation des Alters ein eigener Abschnitt gewidmet<br />

(Abschnitt 8.6).<br />

8.1 Altersbilder und Medienagenda<br />

Wenn man sich mit der Frage beschäftigt, welche Rolle den Medien für Altersbilder zukommt,<br />

muss zunächst die gesellschaftliche Funktion der Medien betrachtet werden. Es<br />

gilt heute als gut belegt, dass Medien Meinungen, Haltungen und Handlungen von Individuen<br />

und Gruppen beeinflussen. Dabei kommt zwei theoretischen Ansätzen besondere<br />

Bedeutung zu: der Agenda-Setting-Hypothese (McCombs und Shaw 1972; Schenk 1987)<br />

und dem „Frame“-Ansatz (Scheufele 2003).<br />

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