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6. Altenbericht

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Faktor betrifft die Frage, ob Kinder die Möglichkeit haben, eigene Erfahrungen mit dem<br />

Alter, dem Altwerden und älteren Menschen machen zu können, indem sie Kontakt mit<br />

Älteren haben. Die reine Kontakthypothese – „je mehr Kontakt Kinder zu älteren Menschen<br />

haben, desto differenzierter und positiver ist ihr Altersbild“ – konnte nicht belegt<br />

werden. Möglicherweise kommt es nicht auf die Häufigkeit, sondern auf die Qualität der<br />

Interaktionen an. Insgesamt haben Kinder recht wenig Kontakt zu Älteren, insbesondere<br />

außerhalb der Familie. Dies führt zur Frage, ob Interventionen, in denen es zu Kontakten<br />

zwischen Kindern und älteren Menschen kommt, zu einer Veränderung von Altersbildern<br />

führen.<br />

Effekte von Interventionen: Eine Reihe von Studien zeigte, dass Interventionen zur Veränderung<br />

von Altersbildern bei Kindern wirksam sind (Blunk und Williams 1997; Laney<br />

u. a. 1999; Seefeldt u. a. 1981). Mehrwöchige Maßnahmen, die meist in den Schulalltag<br />

integriert wurden, erwiesen sich in vielen Fällen als gut geeignet, um negative Altersbilder<br />

und -stereotype abzubauen und den Kindern ein positives Altersbild zu vermitteln. Dabei<br />

scheint insbesondere die aktive Auseinandersetzung mit älteren Erwachsenen von zentraler<br />

Bedeutung zu sein (Aday, Sims und McDuffie 1996; Schwalbach und Kiernan 2002).<br />

Interventionen basieren zwar in der Regel auf bewusst gestalteten und begleiteten Interaktionen<br />

zwischen Kindern und Älteren, dennoch ist auf Basis der Befunde zu erwarten,<br />

dass auch außerhalb pädagogisch vorbereiteter Umgebungen Kontakte zu älteren Personen<br />

den Aufbau eines positiven und differenzierteren Altersbildes bei Kindern unterstützen<br />

können. Allerdings zeigen die Untersuchungen auch, dass Effekte abhängig von der<br />

Qualität der Interaktionen sind sowie von der Intensität der Beziehungen zwischen Kindern<br />

und Älteren.<br />

14.3.2 Altersbilder von Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

Die empirische Sozialforschung in Deutschland hat zu den Altersbildern Jugendlicher und<br />

junger Erwachsener nur wenige Studien vorgelegt. Eine der ersten Studien, in denen es<br />

um das subjektive Erleben verschiedener Lebensalter ging, zeigte eine positive Entwicklung<br />

des Altersbildes mit dem Lebensalter: Je älter Menschen sind, desto eher sehen sie<br />

ein höheres Lebensalter als positiv an (Lehr und Puschner 1963). Der Umkehrschluss<br />

dieses Befundes lautet, dass Jugendliche und junge Erwachsene Anfang der 1960er Jahre<br />

ein eher negatives Altersbild hatten. Wie sehen die heute von Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen vertretenen Altersbilder aus? Leider sind die Altersbilder von Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen nicht systematisch untersucht worden. Allerdings lassen einige<br />

Studien zum Teil indirekte Schlüsse auf die Altersbilder von Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

zu.<br />

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