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6. Altenbericht

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Fünften <strong>Altenbericht</strong> die Annahme plausibel begründet, dass sich im Zeitverlauf aufgrund<br />

verbesserter Ausbildung die Produktivität der künftigen Älteren so verändert, dass die<br />

altersspezifische Produktivität in einem bestimmten Lebensalter (z. B. im Alter von 55) im<br />

Jahr 2005 niedriger ist als bei Gleichaltrigen im Jahre 2015. Befragungen belegen, dass<br />

der „Hunger auf Erfolg“ im Alter zwar geringer ist als zwischen 35 und 44 Jahren, doch<br />

man kann nicht davon sprechen, dass persönlicher Ehrgeiz mit zunehmendem Alter nur<br />

noch bei wenigen vorhanden wäre. Es kommt darauf an, ihn durch geeignete Anreize am<br />

Leben zu erhalten. Die messbare Zufriedenheit mit der Arbeit lässt zumindest nicht erkennen,<br />

dass durch eine geradlinig altersbezogene Entwicklung die Zufriedenheit sinkt<br />

(Tabelle <strong>6.</strong>6).<br />

Tabelle <strong>6.</strong>6: Zufriedenheit mit der Arbeit nach Altersklassen (SOEP-Daten 2005)<br />

Zufriedenheit*<br />

Bevölkerung im Alter von … Jahren<br />

unter 30 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 – 69 insgesamt<br />

0 - 4 13,9 12,6 14,6 15,8 15,1 14,2<br />

5 – 7 36,9 43,3 40,2 43,6 35,9 40,7<br />

8 - 10 49,2 44,1 45,3 40,7 49,1 45,1<br />

* Skala 0 bis 10; 0 = „ganz und gar unzufrieden“, 10 = „ganz und gar zufrieden“.<br />

Quelle: Meier und Schröder 2007: 133.<br />

Neuere Untersuchungen zur berufsbezogenen Leistungsmotivation und Leistungsorientierung<br />

über 50-jähriger Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen belegen, dass es keinen Unterschied<br />

im Gesamtwert der Leistungsmotivation zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern gibt. Leistungsdifferenzen bestehen innerhalb einer Altersgruppe<br />

in deutlich höherem Maße als zwischen verschiedenen Altersgruppen (Brinkmann<br />

2007: 25). Von den über 50-Jährigen sahen rund 64 Prozent keine negative Veränderung<br />

in ihrer Motivation über die letzten Jahre. Jedoch lassen sich – auf das „Leistungsmotivationsinventar“<br />

(Engagement, Wettbewerbsorientierung, Zielsetzung und Statusorientierung)<br />

bezogen – Unterschiede auf den Einzeldimensionen sowie zwischen<br />

weiblichen und männlichen Befragten finden: Der Vergleich erbringt, dass Frauen, insbesondere<br />

in jüngeren Jahren, wettbewerbsorientierter als Männer sind. Außerdem sind<br />

Frauen erfolgszuversichtlicher. Sie betreiben stärkere kompensatorische Anstrengungen,<br />

um dadurch mögliche Misserfolge (stärkeres Bedürfnis nach Selbstwertschutz) zu vermeiden.<br />

Mit dem Alter geht die Leistungsbereitschaft nicht zurück – aber sie verändert<br />

sich. Beruflicher Status, Wettbewerb und Aufstiegsorientierung spielen für 50-Jährige und<br />

Ältere keine so große Rolle mehr wie für Jüngere. Das kann den Anschein erwecken,<br />

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