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6. Altenbericht

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Verlängerung der Erwerbsphase zu schaffen – finanzielle Anreize sind hier ebenso zu<br />

nennen wie Arbeitszeitkonten oder Sabbaticals. Daneben müssen Fehlanreize wie die<br />

Altersteilzeit, die als Blockmodell realisiert zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem<br />

Erwerbsleben führt, abgebaut werden. Des Weiteren ist im Kontext einer demografiesensiblen<br />

Arbeitsmarktpolitik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besondere Beachtung<br />

zu schenken. Dies zum einen, damit sich die Geburtenrate auf Dauer wieder erhöht<br />

oder zumindest nicht weiter absinkt, zum anderen um die Erwerbsbeteiligung von Frauen<br />

zu erhöhen, die sich um die Erziehung ihrer Kinder oder zunehmend auch um die Pflege<br />

von Angehörigen der älteren Generation kümmern müssen. In diesem Zusammenhang ist<br />

darauf hinzuweisen, dass das klassische Geschlechtsrollenverständnis heute für weite<br />

Teile der Bevölkerung überholt ist und die ehemals charakteristischen Qualifikationsunterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen sich zunehmend umkehren. In den letzten Jahren<br />

sind zahlreiche Anstrengungen unternommen worden, um die Benachteiligung von Frauen<br />

im Erwerbsleben abzubauen. Gleichzeitig finden sich etwa mit der Einführung des Elterngeldes<br />

auch Bemühungen, gerade auch höher qualifizierten Frauen eine Alternative<br />

zu traditionellen Geschlechterrollenverteilungen in der Familie aufzuzeigen.<br />

b) Gesundheit<br />

Der demografische Wandel hat unabhängig davon, dass spätere Generationen im Allgemeinen<br />

einen besseren Gesundheitszustand aufweisen als frühere, steigende Ausgaben<br />

in den sozialen Sicherungssystemen zur Folge. Gleichzeitig gewinnen in der gesundheitlichen<br />

Versorgung chronische Krankheiten gegenüber akuten Krankheiten an Gewicht.<br />

Unter politischen Entscheidungsträgern besteht heute weitgehend Einigkeit, dass eine<br />

demografie-sensible Gesundheitspolitik stärker als bisher auf Eigenverantwortung und<br />

Prävention setzen muss. Gleichzeitig hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der rapide<br />

medizinische Fortschritt schon heute und erst recht in Zukunft vieles möglich macht,<br />

was von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht getragen werden kann. Die zentrale<br />

Herausforderung in diesem Politikfeld wird darin gesehen, dass die gesetzliche Krankenversicherung<br />

auch weiterhin – einkommensunabhängig – für die notwendige Versorgung<br />

garantiert und Menschen gleichzeitig (z. B. in Form von Steuererleichterungen) die Möglichkeit<br />

gegeben wird, zusätzliche Leistungen privat abzusichern. Gleichzeitig wird die<br />

Gefahr einer „Zwei-Klassen-Medizin“ gesehen, die in einem Wohlfahrtsstaat wie Deutschland<br />

unbedingt vermieden werden sollte.<br />

c) Pflege<br />

Nicht nur die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen wird sich in den nächsten Jahrzehnten<br />

erheblich erhöhen, auch die von der Pflegeversicherung im Durchschnitt benötigten<br />

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