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6. Altenbericht

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Daten zu Motivationsbarrieren zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen geringer<br />

Leistungsmotivation und der subjektiven Wahrnehmung betrieblicher Bedingungen.<br />

Dabei ist offensichtlich, dass der „zunehmende Leistungsdruck im Unternehmen“ häufiger<br />

von den Jüngeren (fast die Hälfte aller 31- bis 50-Jährigen) und (etwas) weniger von den<br />

Älteren (über 50-Jährigen) als Ursache für einen Motivationsrückgang genannt wird. Dagegen<br />

bejahen vor allem die über 50-Jährigen die Aussage, dass das Älterwerden und<br />

der damit einhergehende Wandel der Werte für die Veränderung der Leistungsmotivation<br />

ausschlaggebend sind. Neben altersphysiologischen Veränderungen (z. B. Rückgang der<br />

Körperkraft, Sehstärke) wirkt sich eine mangelnde Wertschätzung älterer Beschäftigter<br />

durch die Führungskräfte besonders negativ auf die Leistungsmotivation Älterer aus. Ältere<br />

Beschäftigte sind nicht grundsätzlich weniger leistungsfähig und motiviert. Aber sie<br />

laufen Gefahr, sich entsprechend diesem Vorurteil zu verhalten, etwa wenn ein langjähriger<br />

Mitarbeiter oder eine langjährige Mitarbeiterin eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen<br />

wahrnimmt, aber nicht das Gefühl hat, daran etwas ändern zu können.<br />

Die Befunde bestätigen: Die Bereitschaft älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

ihre Potenziale an Leistungsfähigkeit oder auch nur zur Bereitstellung von Erfahrungswissen<br />

auszuschöpfen, ist vorhanden. Anders jedoch ist die Wahrnehmung der Älteren dahingehend,<br />

die dafür notwendigen Voraussetzungen am Arbeitsmarkt auch zu finden. So<br />

zeigen verschiedene Befragungen, dass es wichtige Voraussetzungen für die Nutzbarkeit<br />

der Beschäftigungsfähigkeit gibt:<br />

• 75 Prozent der repräsentativ durch die Bertelsmann-Stiftung befragten älteren Arbeitnehmer<br />

und Arbeitnehmerinnen nennen als Voraussetzung dafür, bis zum 65.<br />

Lebensjahr erwerbstätig sein zu können, die Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />

beruflichen und privaten Verpflichtungen. Weitere 72 Prozent nennen die Übernahme<br />

von gesundheitlich weniger belastenden Arbeitsbedingungen, je weitere 70<br />

Prozent mehr Anerkennung der Arbeitsleistung durch Vorgesetzte und Verkürzung<br />

der Wochenarbeitszeit ab einem bestimmten Lebensalter. 66 Prozent plädieren<br />

sogar für die Übernahme neuer herausfordernder Aufgaben im Unternehmen.<br />

• Auch die altersbezogene Sonderauswertung der INQA-Befragung „Was ist gute<br />

Arbeit?“ (2006) stützt diese These: Ältere Beschäftigte (ab 55) sehen sich vor allem<br />

durch einseitige oder schwere körperliche Arbeit, durch Nacht- und Abendarbeit<br />

sowie durch längere, ununterbrochene Konzentrationsphasen belastet.<br />

• Nach einer neueren Studie zur Einschätzung der Rente mit 67 bei älteren Frauen<br />

glaubt knapp die Hälfte der befragten älteren Arbeitnehmerinnen nicht, die jetzt<br />

ausgeübte Tätigkeit bis zum Zeitpunkt der für sie gültigen neuen Altersgrenze<br />

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