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6. Altenbericht

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trautem und fehlende Offenheit für neue Entwicklungen, für neue Produkte verbinden, die<br />

Wirtschaft daran hindern, potenzielle Absatzmärkte zu erschließen. Das Wirtschaftswachstum<br />

in einer alternden Gesellschaft hängt zunehmend davon ab, dass den Konsumbedürfnissen<br />

älterer Menschen angemessen Rechnung getragen wird und dass sie in<br />

ihrer Rolle als Kunden und Kundinnen gesehen werden.<br />

Die prinzipielle Offenheit älterer Menschen für Innovationen – auch im Bereich der Technik<br />

– ist für Teilhabe durch die Nutzung neuer Medien von größter Bedeutung. Die Fähigkeit,<br />

neue Medien effektiv nutzen zu können, ist gegeben. Entscheidend ist, dass ältere<br />

Menschen auch hier gezielt als Nutzer und Nutzerinnen angesprochen werden und dass<br />

bei der Oberflächengestaltung neuer Medien auf die besonderen Bedürfnisse älterer<br />

Menschen geachtet wird.<br />

Technische Innovationen und eine gestiegene Lebenserwartung sind auch mit dem Risiko<br />

verbunden, dass in früheren Jahren ausgebildetes Wissen und erworbene Erfahrungen<br />

veralten; die Vorstellung, man könne berufliche Bildungsprozesse ausschließlich auf einen<br />

frühen Abschnitt der Biografie konzentrieren, ist mithin nicht mehr zeitgemäß. Ebenso<br />

wie sich nachfolgende Generationen lebenslang weiterbilden müssen, sollten sich auch<br />

ältere Menschen für Bildungsangebote öffnen. Ältere Menschen verfügen heute über einen<br />

im Vergleich zu früheren Kohorten höheren durchschnittlichen Bildungsstand sowie<br />

über eine im Durchschnitt höhere Vertrautheit im Umgang mit Bildungsangeboten. Derart<br />

veränderte Bildungsbiografien gehen mit einer gesteigerten Lernfähigkeit im Alter einher.<br />

Damit sind die Voraussetzungen für lebenslanges Lernen auch bei älteren Menschen gegeben.<br />

Pessimistische Szenarien zum demografischen Wandel vernachlässigen regelmäßig die<br />

„verborgenen“ schöpferischen Leistungen älterer Menschen. Ältere Menschen sind weit<br />

stärker für das Gemeinwohl engagiert als häufig angenommen wird, der Anteil der älteren<br />

Menschen, die ein selbst- und mitverantwortliches Leben führen, wird oft unterschätzt. Die<br />

im Fünften <strong>Altenbericht</strong> der Bundesregierung vorgelegte Lageanalyse hat deutlich gemacht,<br />

dass durch das bürgerschaftliche Engagement älterer Menschen erheblich zum<br />

Gelingen unserer Gesellschaft beigetragen wird. Empirische Untersuchungen zum Austausch<br />

von instrumentellen und emotionalen Unterstützungsleistungen in sozialen Netzwerken<br />

machen zweierlei deutlich. Zum einen besteht bis ins sehr hohe Alter ein Gleichgewicht<br />

zwischen von anderen erhaltenen und durch andere gewährten Unterstützungsleistungen;<br />

zum anderen werden die von älteren Menschen benötigten Unterstützungsleistungen<br />

häufig durch Angehörige der älteren Generation erbracht. Die Engagementbereitschaft<br />

älterer Menschen ist im Allgemeinen hoch. Die Tatsache, dass dies in der öffentlichen<br />

Diskussion nicht in ausreichendem Maße zur Kenntnis genommen wird, geht<br />

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