20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

und Printmedien, Neue Medien und das Internet, aber auch die sprachliche Kommunikation<br />

als Mittel der Verständigung und als Interaktion. Im Hintergrund steht dabei die Frage,<br />

inwieweit der Zusammenhang (oder besser: die verschiedenen Zusammenhänge) zwischen<br />

Medien und Altersbildern sich auf die Teilhabe älterer Menschen an der und ihre<br />

Integration in die Gesellschaft auswirken. Drei zentrale Befunde sollen an dieser Stelle<br />

noch einmal hervorgehoben werden.<br />

Zunächst hat sich bei der Analyse der Darstellung älterer Menschen im Fernsehen, in der<br />

Werbung und in den Printmedien gezeigt, dass ältere Menschen in der Regel nicht auf<br />

eine Weise dargestellt werden, die bei Zuschauern und Zuschauerinnen unangenehme<br />

Assoziationen mit dem Alter auslösen könnten. Hier deutet sich ein langsamer Wandel an:<br />

Studien über die Darstellung des Alters in den Massenmedien, die in den 1980er und<br />

1990er Jahren angefertigt wurden, diagnostizierten damals ein bipolares, zumeist negativ<br />

geprägtes Altersbild in den Medien; seit einigen Jahren belegen neuere Studien hingegen<br />

eine Ausdifferenzierung der Darstellungen älterer Menschen, der Berichterstattung über<br />

das Alter und der medial vermittelten Altersbilder. Dominierend sind dabei zwei Tendenzen:<br />

die Überhöhung und starke Ästhetisierung des Alters in der Werbung und die zwischen<br />

Ablehnung und Bewunderung schwankende Berichterstattung über die „neuen“,<br />

„jungen“ oder „fitten“ Alten. Die Darstellung älterer Menschen in den Massenmedien ist<br />

durchaus vielfältig und uneinheitlich, vielleicht sogar von einer gewissen Unsicherheit gekennzeichnet.<br />

Es entsteht der Eindruck, als spiegele sich die Ausdifferenzierung des Alters<br />

in den von den Medien vermittelten Darstellungen des Alters. Wenn man davon ausgeht,<br />

dass die mediale Darstellung älterer Menschen und die mediale Berichterstattung<br />

über ältere Menschen eine Wirkung auf die individuellen Altersbilder der Medienrezipienten<br />

und -rezipientinnen haben, dann ist die Entwicklung, die sich hier andeutet, zu begrüßen.<br />

Nichtsdestotrotz wird in den Medien das Verhältnis zwischen jüngeren und älteren<br />

Menschen immer wieder auch als „Generationenkonflikt“ inszeniert – wenn auch seltener<br />

als noch in den 1990er Jahren.<br />

Bei der Analyse von Kommunikationssituationen ist deutlich geworden, dass es für die<br />

Verständigung zwischen jüngeren und älteren Menschen eher ein Vorteil wäre, wenn das<br />

Alter der beteiligten Personen oder der Altersunterschied zwischen ihnen in der Interaktion<br />

keine Bedeutung hätte. In vielen Alltagssituationen müsste das Alter nicht relevant<br />

sein; altersstereotype Erwartungen würden dann gar nicht erst aufkommen, die Kommunikation<br />

könnte stärker an der konkreten Person und weniger an stereotypen Erwartungen<br />

orientiert sein und wäre im Idealfall effektiver und gewinnbringender. Dies entspricht der<br />

Forderung, das Alter in öffentlichen Diskursen und in persönlichen Interaktionen zu<br />

dethematisieren (siehe Kapitel 3 in diesem Bericht). Die Kommunikation kann symmetri-<br />

291

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!