20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

dungsprozesse über die Lebensspanne sind anspruchsvollen Erwartungen ausgesetzt,<br />

denn sie sollen das Lernen für alle über die Lebensspanne ermöglichen und selbst gesteuertes,<br />

selbst bestimmtes und kreatives Lernen ermöglichen. Es soll zur Selbstentfaltung<br />

der Persönlichkeit und zum Erhalt der Selbstständigkeit bis in das hohe Alter führen.<br />

Zwar ist im Sinne des Lebenslangen Lernens jedes Lebensalter durch bestimmte Lernaufgaben<br />

charakterisiert, man muss hier aber noch einmal betonen, dass sich die Lernerfahrungen<br />

in früheren Lebensjahren erheblich auf die Realisierung von Lernkompetenz<br />

und Lernpotentialen in späteren Lebensjahren auswirken. Das Lernen im Erwachsenenalter<br />

beruht in besonderem Maße auf den Lernmotivationen und den Lernerfolgen in der<br />

grundlegenden Bildung. Trotzdem und gerade deshalb ist es wichtig, weitere noch nicht<br />

hinreichend realisierte Möglichkeiten zur Förderung von Lebenslangem Lernen zu benennen.<br />

Lebenslanges Lernen wird nicht nur durch formales, sondern auch durch nonformales<br />

und informelles Lernen realisiert. Informelle Lernformen beispielsweise bieten<br />

gerade für ältere Erwachsene wesentliche Bildungsgelegenheiten. Insbesondere bürgerschaftliches<br />

Engagement und ehrenamtliche Aktivitäten bieten vielseitige Lerngelegenheiten<br />

und Anlässe für die Teilnahme an Angeboten der Erwachsenenbildung. Auch die<br />

Pflege von Angehörigen führt in der Regel zum Erwerb von neuen Kenntnissen und Fähigkeiten.<br />

Engagement im familiär-privaten Bereich wird häufig später auf außerfamiliäre<br />

Kontexte ausgeweitet, wenn beispielsweise im Anschluss an eine Phase häuslicher Pflege<br />

eines nahen Verwandten ein Engagement in der kommunalen oder kirchlichen Altenarbeit<br />

erfolgt. Weitere Gelegenheiten für informelles Lernen und zum Aufbau neuer Kompetenzen<br />

auch im höheren Alter sind Reisen und der Austausch mit Kindern, Enkelinnen<br />

und Enkeln. Ein aktiver Lebensstil im Alter wirkt sich direkt und positiv auf Lernaktivitäten<br />

aus.<br />

5.1.5 Lernen im Austausch der Generationen<br />

Die Sichtweisen der verschiedenen Generationen aufeinander stellen wesentliche Rahmenbedingungen<br />

für intergeneratives Lernen dar. Wechselseitige negative Bilder von der<br />

älteren beziehungsweise der jüngeren Generation sind Barrieren für intergenerative Lernprozesse,<br />

umgekehrt begünstigt eine positive Wahrnehmung der jeweils anderen Generationen<br />

den Wunsch und die Bereitschaft, mit und von der jeweils anderen Generation zu<br />

lernen.<br />

Bildungsaktive ältere Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen, die im Alltag häufig<br />

Kontakt zu jüngeren Menschen haben, sind eher offen für intergenerative Lernprozesse.<br />

Viele ältere Menschen sehen den Austausch mit jüngeren Menschen und das intergenerative<br />

Lernen als eine persönliche Bereicherung und als eine Notwendigkeit für gesell-<br />

152

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!