20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leistungen werden zunehmen. Unter den politisch Verantwortlichen besteht Konsens,<br />

dass die Pflegeversicherung auch weiterhin nur einen Teil des individuellen Pflegerisikos<br />

absichern soll, dass aber deutlich mehr Geld im System benötigt wird. Der Demenz wird<br />

heute im gesundheitspolitischen Diskurs deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt als<br />

früher. Die Versorgung der betroffenen Menschen, deren Anzahl sich in den nächsten<br />

Jahren gleichfalls rapide erhöhen wird, ist zunehmend zu einem zentralen Thema geworden.<br />

Die Verletzlichkeit des Menschen im hohen Alter erscheint heute weit besser als früher<br />

auch in das Menschenbild politischer Entscheidungsträger integriert zu sein. Dies wird<br />

etwa an zahlreichen Initiativen deutlich, die in ihrem Bemühen um eine Förderung von<br />

Lebensqualität bei Demenz weit über traditionelle Konzepte der Versorgung demenzkranker<br />

Menschen hinausgehen.<br />

d) Engagement und Teilhabe<br />

Spätere Generationen älterer Menschen unterscheiden sich von früheren nicht nur durch<br />

eine im Allgemeinen bessere Ausstattung mit Ressourcen, sondern auch durch ihre Interessen<br />

und Teilhabebedürfnisse. Die politischen Entscheidungsträgern sehen sich heute<br />

einer Generation älterer Menschen gegenüber, die in weit stärkerem Maße als frühere<br />

Generationen eigene Interessen und Anliegen artikuliert und einfordert. Auch wenn Klarheit<br />

darüber besteht, dass sich ältere Menschen in ihren Ansprüchen an Politik erheblich<br />

voneinander unterscheiden und es entsprechend „das“ Interesse der Älteren nicht gibt,<br />

haben Politiker heute erkannt, dass man in einer alternden Gesellschaft wie unserer auf<br />

Dauer nicht gegen die Interessen der Älteren regieren kann. Im Zuge dieser Erkenntnis<br />

haben generationsübergreifende Perspektiven erheblich an Bedeutung gewonnen. Die im<br />

Allgemeinen hohe Bereitschaft zum Engagement wird heute zunehmend auch als Chance<br />

für eine Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft wahrgenommen. Es wird nicht nur anerkannt,<br />

dass viele Vereine und Initiativen ohne das Engagement älterer Menschen nicht<br />

bestehen könnten; es werden auch Formen eines neuen Ehrenamts wahrgenommen (und<br />

gefördert), in denen ältere Menschen ihre Stärken und Potenziale verantwortungsvoll für<br />

andere nutzen. Die jüngere Generation profitiert in vielen Fällen von einem solchen Engagement<br />

älterer Menschen. Auch finden sich mehr und mehr Initiativen, die sich bemühen,<br />

gesellschaftliche Solidarität durch die Förderung des intergenerationellen Dialogs (z. B.<br />

durch Generationenhäuser oder Begegnungsstätten) zu stärken. Auf der Ebene der<br />

Kommunal- und Sozialpolitik wird heute versucht, ältere Menschen in stärkerem Maße zu<br />

beteiligen. Der demografische Wandel beinhaltet nicht nur spezifische Herausforderungen,<br />

sondern auch spezifische Chancen für die Kommunen. Hier ist zu berücksichtigen,<br />

dass sich die Bedürfnisse, Interessen und Präferenzen älterer Menschen in aller Regel<br />

nicht grundsätzlich von jenen jüngerer Generationen unterscheiden, die Gemeinschaft<br />

467

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!