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6. Altenbericht

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12.1 Kirchen und Religionen als Akteure für Ältere und mit<br />

Älteren<br />

Welche Rolle spielen Ältere in der und für die Kirche? Im Folgenden wird die Situation,<br />

soweit sie empirisch erfasst ist, exemplarisch für die evangelische Kirche dargestellt.<br />

Unter den Kirchenmitgliedern sind die älteren Menschen, insbesondere ältere Frauen,<br />

überdurchschnittlich vertreten: Über acht Millionen (und damit nahezu ein Drittel) der evangelischen<br />

Kirchenmitglieder sind 60 Jahre und älter – im Vergleich zum Anteil dieser<br />

Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung ist dies deutlich überproportional. Dies gilt in<br />

noch stärkerem Maße für Ostdeutschland. Dort ist die Hälfte aller Mitglieder der evangelischen<br />

Kirche über 60 Jahre alt, während der Anteil der über 60-Jährigen an der Bevölkerung<br />

nur knapp 30 Prozent beträgt. Der demografische Trend und die Mitgliederentwicklung<br />

in der evangelischen Kirche werden diese Situation in Zukunft voraussichtlich noch<br />

verstärken: Der Anteil der über 60-jährigen Gemeindemitglieder wird bis 2030 auf etwa 40<br />

Prozent anwachsen.<br />

In ihren Erwartungen an die Kirche unterscheiden sich Jüngere und Ältere kaum. So findet<br />

die Aussage „Die Kirche soll Alte, Kranke und Behinderte betreuen“ bei allen Altersgruppen<br />

höchste Zustimmung. Ebenso übereinstimmend werden Aussagen zur Funktion<br />

der Kirche (z. B. „…soll sich um Sorgen und Probleme der Einzelnen kümmern“) bewertet.<br />

Traditionen der Barmherzigkeit und Fürsorge sind nach wie vor breit verankert.<br />

Unter Kirchenmitgliedern können ältere Menschen in einem klassischen Sinne als eher<br />

kirchlich geprägt gelten. Zwar verändert sich dieses Muster, der Wandel vollzieht sich<br />

jedoch langsam. So stellt das Drittel des Kirchenvolks, das mindestens 60 Jahre alt ist, in<br />

der evangelischen Kirche 56 Prozent derjenigen Mitglieder, die angeben, jeden oder fast<br />

jeden Sonntag in die Kirche zu gehen. Von den Mitgliedern, die anführen, dass der persönliche<br />

Kontakt zum Pfarrer oder zur Pfarrerin wichtig oder sehr wichtig sei, ist ebenfalls<br />

ein hoher Anteil (46 Prozent) 60 Jahre alt und älter. Während 37 Prozent aller Evangelischen<br />

angeben, irgendwie am kirchlichen Leben beteiligt zu sein, sind dies bei den mindestens<br />

60-Jährigen fast 50 Prozent. Auch die Beteiligung an Kirchenwahlen ist bei den<br />

Älteren überdurchschnittlich hoch. Ihre Austrittsbereitschaft ist die geringste unter allen<br />

Altersgruppen: Nur zwei Prozent der 60- bis 69-Jährigen und gar null Prozent der 70- bis<br />

79-Jährigen denkt überhaupt über einen solchen Schritt nach. Auch in der katholischen<br />

Kirche steigt der Anteil der Hochverbundenen und Hochreligiösen deutlich mit dem Alter<br />

an.<br />

Die Sonderauswertung des Religionsmonitors zum Islam zeigt, dass islamische Religiosität<br />

in Deutschland generell höhere religiöse Werte aufweist als bei den Deutschen insge-<br />

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