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6. Altenbericht

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Vermittlung von Werten der sozialen Gerechtigkeit werden für wichtig gehalten,<br />

der Wissenserwerb soll in einem sozialen Sinne nützlich sein. Der eigene Bildungsweg<br />

wird im Rückblick durchweg positiv gesehen. Bildung soll vor allem einen<br />

Beitrag zur „Gemeinschaft“ leisten. Dies ist die Basis für ein anspruchsvolles<br />

normatives Bildungsverständnis: Soziale Kompetenz, „Herzensbildung“, Wertschätzung<br />

und Wertachtung anderer Menschen gehören bei diesem Lerntypus<br />

zum Bild des „gebildeten Menschen“. Es zeigt sich eine sehr hohe formale Weiterbildungsaktivität<br />

und ein zielgerichtetes informelles Lernen. Man sucht im sozialen<br />

Austausch die praktische gemeinwesenorientierte Anwendung von Wissen. Die<br />

Barrieren für Weiterbildung sind vor allem externer Art (z. B. begrenzte finanzielle<br />

Mittel oder starke berufliche Einbindung). Das soziale Bildungsinteresse kann sich<br />

entfalten, wenn die Lehrenden Sympathie und Einfühlungsvermögen zeigen und<br />

wenn man sich in den Räumlichkeiten der Bildungsorte wohlfühlt. Im Mittelpunkt<br />

der Freizeitaktivitäten stehen das soziale Netzwerk und die Familie (informelle<br />

Lernfelder). Das freiwillige und bürgerschaftliche Engagement gehört (unbedingt)<br />

zu einem erfüllten Leben.<br />

Die Heterogenität der Lebensstile und Lebenslagen älterer Menschen zeigt sich auch in<br />

ihren bildungsbezogenen Einstellungen und Wertemustern. Zusammenhänge zwischen<br />

sozioökonomischen Lebensbedingungen, individueller Lebenslage, Werthaltungen und<br />

Bildungsverhalten zeigen sich insbesondere in sozialen Milieus. Diese Pluralität von Lebensstilen<br />

und Lebenslagen spiegelt sich in den feinen Unterschieden der Altersbilder<br />

älterer Menschen, die wiederum die Bildungsinteressen und Bildungsmotive prägen.<br />

5.1.3 Die Bedeutung der Bildungsbiografie<br />

Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Bildungsmotivation, Bildungserfahrungen<br />

und Bildungsabschlüssen in früheren Lebensabschnitten und dem im Alter erreichten Bildungsniveau.<br />

Personen mit höherer Schul- und Berufsausbildung partizipieren überproportional<br />

an Angeboten der Erwachsenenbildung und der beruflichen Fort- und Weiterbildung.<br />

So weist zum Beispiel der Zweite Nationale Bildungsbericht (Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />

2008) für die Gruppe der Menschen mit Abitur eine doppelt so<br />

hohe Teilnahmequote an allgemeiner und beruflicher Weiterbildung aus wie für die Gruppe<br />

der Menschen mit niedriger Schulbildung. Nach dem beruflichen Bildungsabschluss<br />

wird diese Polarisierung zwischen der höchsten und der niedrigsten Ausbildungsstufe<br />

noch stärker: Personen mit Hochschulabschluss nehmen mehr als viermal so häufig an<br />

Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung teil wie solche ohne Berufsausbildung.<br />

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