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6. Altenbericht

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ationen sind wichtig. Leider liegen für den deutschsprachigen Raum bisher kaum Untersuchungen<br />

vor, die spezifisch die Altersbilder von Kindern und Jugendlichen thematisieren.<br />

Es gibt einzelne Studien zu den Einstellungen Jugendlicher gegenüber älteren Menschen<br />

und zum Verhältnis der Generationen, die eine gewisse Skepsis der Jugendlichen<br />

im Umgang mit älteren Erwachsenen zeigen. Während in den USA schon seit geraumer<br />

Zeit Programme zur Förderung positiver Altersbilder für Schulkinder konzipiert und durchgeführt<br />

werden, wird diese Thematik in Europa bislang noch zu wenig beachtet. Es ist<br />

davon auszugehen, dass die Altersbilder von Kindern und Jugendlichen – negative wie<br />

positive – in frühen Lebensphasen erworben werden und bis ins hohe Alter wirken.<br />

5.4 Bildung, Gesundheit und Altersbilder<br />

Zahlreiche Untersuchungen belegen die Bedeutung des im Alter erreichten Bildungsniveaus<br />

für die Teilnahme an Bildungsaktivitäten, für die Alltagsgestaltung, für die Selbstständigkeit<br />

– und für die Gesundheit im Alter. Ältere Menschen mit höherem Bildungsniveau<br />

haben ein geringeres Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko als ältere Menschen mit niedrigerem<br />

Bildungsniveau. Ein niedrigeres Bildungsniveau geht mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

mit körperlichen Erkrankungen und Behinderungen sowie mit stärker ausgeprägten<br />

Belastungen infolge chronischer Krankheit einher. Des Weiteren erweist sich ein niedriger<br />

Bildungsstand in empirischen Studien als Indikator für den Schweregrad bestimmter<br />

chronischer Erkrankungen – zu nennen sind hier vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen,<br />

Schlaganfall, Arthritis, Demenz und Parkinson.<br />

Gesundheitliche Beeinträchtigungen wirken unmittelbar auf die Lebensqualität, allerdings<br />

wird ihr Einfluss auf individuelle Altersbilder durch die individuelle und subjektive Beurteilung<br />

des eigenen Gesundheitszustands moderiert. Das bedeutet, dass altersbedingte<br />

physische und kognitive Verlustprozesse – wenn sie von den Betroffenen als „normal“<br />

wahrgenommen werden – keineswegs zu negativen Altersbildern führen müssen. Umgekehrt<br />

ist auch ein – in Anbetracht von Alter und Lebenslage – relativ guter Gesundheitszustand<br />

kein guter Prädiktor für positive Altersbilder, wenn die Betroffenen ihren Gesundheitszustand<br />

subjektiv als unbefriedigend erleben.<br />

Durch englische Längsschnittstudien ist ein positiver Einfluss einer aktiven Lebensführung<br />

und einer intensiven Bildungsbeteiligung im Alter auf den Gesundheitszustand belegt<br />

(Schuller u. a. 2004). Die positive Wirkung von Bildungsteilhabe auf den Gesundheitszustand<br />

lässt sich durch den starken Zusammenhang zwischen schulischer Bildung und der<br />

Zufriedenheit mit dem eigenen Gesundheitszustand zusätzlich unterstreichen. Mit der<br />

Höhe des Schulabschlusses steigt auch der Anteil derjenigen älteren Menschen, die mit<br />

ihrer aktuellen gesundheitlichen Verfassung weitestgehend zufrieden sind. Andersherum<br />

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