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6. Altenbericht

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Humankapital. Dies erfordert künftig verstärkt Investitionen in die Beschäftigungsfähigkeit<br />

eines insgesamt älteren Erwerbspersonenpotenzials auf unterschiedlichen Ebenen. Die<br />

vom Strukturwandel quasi eingeforderten positiven Altersbilder bedürfen der aktiven Gestaltung.<br />

Daraus ergeben sich grundsätzlich folgende konkrete Anknüpfungspunkte, die auf<br />

unterschiedlichen Handlungsebenen zur Anwendung kommen können:<br />

• Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung;<br />

• Qualifikationssicherung und Qualifikationsausbau;<br />

• alter(n)sfreundliche Arbeitsorganisation und Arbeitszeitgestaltung;<br />

• lebenslanges Lernen;<br />

• Mobilitätsförderung;<br />

• flexible Arbeitszeitregelungen und Maßnahmen zur Anpassung von Erwerbsbiografien<br />

bei angemessener Berücksichtigung in der sozialen Sicherung;<br />

• Ausbau von betrieblichem „Age-Management“;<br />

• Motivationsförderung (insbesondere in den Dimensionen Qualität der Arbeit, Führungsstil<br />

und Arbeitsplatzsicherheit).<br />

<strong>6.</strong>3 Betriebliche Personalpolitik: Praxistest für eine<br />

erfolgreiche Anpassung an eine Gesellschaft des langen<br />

Lebens<br />

Die bisherigen Analysen zur Arbeitswelt für ältere Beschäftigte ergaben bezüglich der<br />

Altersbilder kein konsistentes Ergebnis. Während die reale Beschäftigungsentwicklung<br />

beachtliche Veränderungen bei der Erwerbsintegration Älterer in kurzer Zeit hervorbrachte,<br />

lässt sich trotz aller Veränderungen in der auf diese Gruppe gerichtete Arbeitsmarktpolitik<br />

und trotz expliziter politischer Vorgaben noch kein konsistentes Altersbild identifizieren.<br />

Der volkswirtschaftliche Strukturwandel in der internationalen Arbeitsteilung erfordert<br />

in verschiedenen Kontexten eine höhere Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.<br />

Die Potenziale Älterer können immer weniger ignoriert werden. Die Ergebnisse<br />

zur Arbeitsfähigkeit und zur Beschäftigungsfähigkeit Älterer begründen diese Potenziale,<br />

die freilich nicht voraussetzungslos mobilisiert werden können, sondern gezielte<br />

Strategien der Personalpolitik entlang der Aspekte Gesundheit, Qualifikation und Motivation<br />

erfordern. Die Politik hat sich – wie die Diskussion um die Rente mit 67 zeigt – tatsächlich<br />

noch nicht zu einem schlüssigen neuen Altersbild durchringen können. Der in der<br />

zweiten Hälfte der neunziger Jahre eingeläutete Paradigmenwechsel ist in der praktischen<br />

Politik Gegenstand nachhaltiger Kontroversen. Die Versuche, die Wirtschaftskrise dazu zu<br />

nutzen, die Heraufsetzung des Rentenzugangsalters zu revidieren, sind dafür ein ein-<br />

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