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6. Altenbericht

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einen Bereich gibt, wo Alter(n)sbilder geändert werden können, die dem Ausschöpfen der<br />

Potenziale des Alterns entgegenstehen, dann – so die These – wird dies am ehesten für<br />

die Unternehmen gelten, zumal durch die Sozialpartner wichtiger Branchen neue Orientierungen<br />

definiert wurden. Die Einsicht folgt den Bedingungen.<br />

So gilt: In der Arbeitswelt entstehen Altersbilder nicht im Selbstlauf, sondern sind unter<br />

anderem Produkte von Rahmenbedingungen beziehungsweise sind nur im Kontext dieser<br />

zu verstehen und zu erklären. So haben in der Vergangenheit vor allem die allgemeine<br />

Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt maßgeblich<br />

mit zur Entwicklung und Verstetigung eines eher negativen Altersbildes, das heißt zur<br />

Etablierung zumeist negativer Konnotationen im Zusammenhang mit der beruflichen Leistungsfähigkeit<br />

älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beigetragen. Verstärkend kam die<br />

Sozial- und Rentengesetzgebung hinzu, die eine Frühverrentungspraxis begünstigt hat.<br />

Es ist abzuwarten, ob, wann und wie sich solche, die Beschäftigung Älterer an sich begünstigende<br />

Megatrends wie das demografische Altern der Belegschaften, der fast zeitgleiche<br />

Austritt der großen „Baby-Boomer-Generation“ aus dem Erwerbsleben sowie insbesondere<br />

der (bereits jetzt in einigen Branchen und Regionen stark erkennbare) Fachkräftemangel<br />

in einer neuen Bewertung des Alters niederschlagen werden und sich infolgedessen<br />

auch positivere Altersbilder entwickeln werden.<br />

<strong>6.</strong>5.2 Lebenszyklusorientierte Personalpolitik und die Verantwortung der<br />

Älteren<br />

Gibt es Rahmenbedingungen, die unmittelbar auf betrieblicher Ebene Wirkungen auf die<br />

dort bestehenden Altersbilder entfalten? Freilich sind bestehende Altersbilder im Grundsatz<br />

nur vor dem Hintergrund konkreter Arbeitsbedingungen und Arbeitszusammenhänge<br />

interpretierbar. Dabei kann zunächst davon ausgegangen werden, dass eine eignungsund<br />

neigungsadäquate Beschäftigung Älterer auf entsprechend angepassten Arbeitsplätzen<br />

positive Altersbilder fördert und umgekehrt. Weiterhin kann in begründeter Weise<br />

vermutet werden, dass eine entsprechend darauf gerichtete betriebliche Beschäftigungspolitik<br />

Einfluss auf die Entstehung und Wirkung betrieblicher Altersbilder nehmen kann.<br />

So befördert eine innerbetriebliche Altersdiskriminierung zum Beispiel durch Ausgrenzung<br />

bei Beförderung, bei Beschäftigung auf so genannten Schonarbeitsplätzen, aber auch<br />

durch aufgaben- und belastungsbezogene Über- und Unterforderung negative Altersbilder.<br />

Umgekehrt, so die Befunde des EF-Projektes (Sporket 2009), befördern gute „Age-<br />

Management“-Konzepte in den Betrieben positive Altersbilder (Naegele und Walker<br />

2006). Hier wird somit die These vertreten, dass betriebliche Altersbilder immer auch Produkte<br />

der vorherrschenden betrieblichen „Age-Management“-Praxis sind.<br />

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