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6. Altenbericht

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sammenkünfte [...], die auf dem freiwilligen Zusammenhandeln der Bürger und<br />

Bürgerinnen beruhen“ (Adloff 2005: 8). So betrachtet stellt die Zivilgesellschaft „eine<br />

spezifische Verfasstheit von Gesellschaft in ihrem Verhältnis zum Staat“ (Adloff<br />

2005: 15) dar, die der Akkumulation von Sozialkapital dient. Zivilgesellschaft kann<br />

nicht nur gemäß „active citizens“ oder „active citizenship“ (Evers 2006: 14) im Sinne<br />

der Weiterentwicklung politischer Kultur durch politische Aktivitäten und Partizipation<br />

verstanden werden, sondern meint darüber hinaus ein Engagement, das<br />

zur sozialen Kohäsion der Gesellschaft beiträgt, wie dies zum Beispiel bei Nachbarschaftshilfe<br />

oder bei sozial, kulturell oder religiös ausgerichteten Assoziationen<br />

der Fall ist, die Entwicklungen im sozialen Nahraum fördern. Neben klassischen<br />

und bewährten Engagementformen finden sich neue projekt- und themenbezogene<br />

Organisationsformen mit ganz unterschiedlichen Reichweiten. Dazu zählen<br />

sowohl kleine Assoziationen wie Selbsthilfegruppen, Projektgruppen, Nachbarschaftshilfen<br />

und -initiativen, Vereine, Seniorengenossenschaften oder Stiftungen<br />

als auch große Verbände mit professionellem bürokratischen Apparat und Infrastruktur<br />

sowie – in internationaler Perspektive – Nichtregierungsorganisationen.<br />

Der Dritte Sektor eröffnet vielfältige Handlungsräume für ältere Menschen, von<br />

klassischen Ehrenamtsrollen über neue Engagement- und Lernfelder bis hin zu<br />

Formen politischer Mitgestaltung in lokalen, überregionalen und internationalen<br />

Zusammenhängen. Hier können Rollenangebote entwickelt, Rollenmodelle ausprobiert<br />

und Altersbilder verändert werden.<br />

2. Zivilgesellschaft (nicht im Sinne von „Zivilgesellschaften“ verstanden) erscheint<br />

weiterhin als Gestaltungsprinzip der Gesellschaft. Ein auf Subsidiarität gründendes<br />

Staatsverständnis baut auf die Selbstorganisations- und Gestaltungsbereitschaft<br />

der Individuen und der kleineren Gemeinschaften ebenso wie auf das Miteinander<br />

der Sektoren; dabei sind die individuellen und kollektiven Akteure aufeinander<br />

verwiesen. Hierin liegt die Grundlage von gesellschaftlicher Stabilität und Wohlfahrt.<br />

Dies zeigt sich zum Beispiel in jeder Kommune: Eine Standortentwicklung<br />

zum Wohle aller Akteure (z. B. Bürger und Bürgerinnen, Verwaltung, Unternehmen,<br />

Verbände, Vereine), das heißt die Entwicklung von sozialer Infrastruktur,<br />

Gewerbeansiedlung, Straßenbau, Kultur, lässt sich nicht von einem Akteur allein<br />

erreichen. Vielmehr müssen sich alle gesellschaftlichen Akteursgruppen einbringen,<br />

nur dann können die verschiedenen Interessen und Anforderungen berücksichtigt<br />

und die verschiedenen Kompetenzen und Ressourcen genutzt werden.<br />

Auch ökonomisch spielt die Abstimmung und Koordination zwischen den Akteuren<br />

eine wichtige Rolle: Entscheidungen, die im Nachhinein korrigiert werden müssen,<br />

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