20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14.4.4 Altersbilder im sozialen Wandel<br />

Altersbilder verändern sich im Lebenslauf: Positive Vorstellungen fallen mit zunehmendem<br />

Alter schwächer, negative Vorstellungen stärker aus. Lebensläufe vollziehen sich im<br />

Lauf der Geschichte: Individuelle Veränderungen finden immer im Rahmen historischer<br />

Ereignisse statt, eingebettet in den sozialen Wandel. Altersgruppenvergleiche (wie sie<br />

beispielsweise in Abbildung 14.5 dargestellt werden) müssen nicht notwendigerweise individuelle<br />

Entwicklungsveränderungen abbilden. Menschen, die Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

geboren wurden, haben eine andere Familienerziehung erfahren, eine andere schulische<br />

Bildung erhalten und historische Ereignisse anders erlebt als Menschen, die Mitte<br />

des 20. Jahrhunderts geboren wurden. Unterschiede zwischen Menschen unterschiedlichen<br />

Alters sind nicht allein durch das Alter bedingt, sondern auch durch die Zugehörigkeit<br />

zu unterschiedlichen Geburtsjahrgängen („Generationen“ oder „Kohorten“).<br />

Daher ist es sinnvoll, Veränderungsprozesse des sozialen Wandels und der individuellen<br />

Entwicklung getrennt zu betrachten. Gerade mit Blick auf gesellschaftliche und individuelle<br />

Altersbilder sind die vergangenen Jahre von hoher Bedeutung. Potenziale des Alters,<br />

wie Erfahrung, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit, sind in jüngster Vergangenheit öffentlich<br />

diskutiert worden. Arbeitsmarkt- und Rentenreformen (Abbau der Anreize für die<br />

Frühverrentung, Erhöhung der Regelaltersgrenze – „Rente mit 67“) und der damit verbundene<br />

Anstieg des Anteils älterer Erwerbstätiger und älterer Arbeitsloser könnten sich aber<br />

auch negativ auf individuelle Altersbilder auswirken (Brussig, Knuth und Wojtkowski<br />

2008). Diese zum Teil widersprüchlichen Entwicklungen finden ihren Niederschlag in Zeitungen<br />

und Zeitschriften, im Kino und im Fernsehen, in der Werbung und in der alltäglichen<br />

Kommunikation. Daher ist zu fragen, ob ein gesellschaftlicher Wandel hin zu positiveren<br />

– oder zu negativeren – individuellen Altersbildern konstatiert werden kann. Die<br />

Daten des Deutschen Alterssurveys ermöglichen es, diese Frage differenziert zu analysieren.<br />

Abbildung 14.8 zeigt, dass sich in der Gesamtgruppe der 40- bis 85-Jährigen zwischen<br />

den Jahren 1996 und 2002 ein sichtbarer Wandel in den Altersbildern vollzogen hat, der<br />

sich über den Zeitraum von 2002 und 2008 stabilisiert hat. Positive individuelle Altersbilder<br />

sind im Zeitraum von zwölf Jahren (1996 bis 2008) etwas stärker geworden, negative<br />

individuelle Altersbilder haben sich dagegen etwas abgeschwächt.<br />

495

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!