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6. Altenbericht

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• Wie wirken sich Altersbilder in der Versorgungspraxis aus? Haben die hier tätigen Professionellen<br />

ein adäquates Wissen oder liegen ihren Handlungen überholte Annahmen<br />

zugrunde? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für notwendige Qualifikationsmaßnahmen<br />

für Professionelle im Gesundheitssystem?<br />

• Inwiefern können die Altersbilder älterer Menschen deren eigene Gesundheit und Versorgung<br />

mit beeinflussen?<br />

• Welche Relevanz kommt dem Alter als Kriterium für Rationierungs- und Allokationsent-<br />

scheidungen zu?<br />

9.1 Prävention und Gesundheitsförderung<br />

Jahrzehntelang standen sich bezüglich Prävention und Gesundheitsförderung zwei Konzepte<br />

gegenüber: das der krankheitsorientierten Prävention einerseits und das Konzept<br />

der (eher ressourcenorientierten) Gesundheitsförderung andererseits. Inzwischen werden<br />

die beiden Konzepte als einander ergänzend betrachtet. Prävention im Alter erfährt seit<br />

einigen Jahren größere Aufmerksamkeit, auch Altersbilder finden vermehrt Beachtung.<br />

Eher defizitorientierte Altersbilder, aber auch Altersbilder, die bestimmte und als typisch<br />

angesehene Verhaltensweisen mit dem Alter verbinden, können – sowohl aufseiten der<br />

professionellen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als auch aufseiten der älteren Menschen<br />

selbst – präventive Maßnahmen be- und verhindern.<br />

9.1.1 Definitionen und Konzepte<br />

Prävention und Gesundheitsförderung gehen weit über das Gesundheitssystem hinaus:<br />

Prävention zielt auf eine Vermeidung und Verringerung von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen<br />

durch eine Reduktion von Belastungen und Risiken. Erreicht werden sollen<br />

damit eine höhere krankheits- und behinderungsfreie Lebenserwartung sowie ein Erhalt<br />

der Selbstständigkeit im Alter.<br />

Ähnlich verhält es sich bei der Gesundheitsförderung: Sie setzt nach der Ottawa Charta<br />

der World Health Organization (1986) sowie nachfolgender Deklarationen (zuletzt Bangkok<br />

2005) vor allem bei der Analyse und Stärkung der Gesundheitsressourcen an. Dies<br />

bezieht sich zum einen auf den einzelnen Menschen ein (höheres Maß an Selbstbestimmtheit),<br />

zum anderen auf alle gesellschaftlichen Ebenen (z. B. politisch-administrative<br />

Veränderung der Rahmenbedingungen, Neuorientierung der Einrichtungen im Gesundheitswesen).<br />

Ziel ist es, Ungleichheiten in der Gesundheits- und Lebenserwartung zu reduzieren.<br />

Die ersten WHO-Deklarationen enthielten noch keinen Fokus auf ältere Men-<br />

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