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6. Altenbericht

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Vornehmlich ältere Kirchenmitglieder schätzen die allgemeinen religiösen und verkündigungsbezogenen<br />

Leistungen der Kirche, und zwar ebenfalls deutlich überproportional im<br />

Vergleich zu anderen Altersgruppen: „Unter den Mitgliedern der beiden großen Konfessionen<br />

sind die häufigsten Gottesdienst- beziehungsweise Messebesucher 60 bis 74 Jahre<br />

alte Frauen (30 Prozent) – auch in der Altersgruppe der 75- bis 89-Jährigen geben immer<br />

noch 27 Prozent der Frauen an, ‚mindestens einmal im Monat in die Kirche zu gehen‘<br />

“ (Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) 2006).<br />

Insgesamt zählt die EKD-Statistik für das Jahr 2007 14.751 Alten- und Seniorenkreise im<br />

Bereich der EKD mit insgesamt 293.571 Teilnehmenden. Auch die so genannten Frauenund<br />

Männerkreise werden meistens von älteren Menschen besucht. 2007 gab es 19.522<br />

Frauen- und Männerkreise mit insgesamt 28<strong>6.</strong>179 Teilnehmenden. Von großer Bedeutung<br />

sind die flächendeckend durchgeführten Besuche durch Pastoren oder Pastorinnen<br />

(oder durch die von ihnen beauftragten Ehrenamtlichen) zum 70. und 75. Geburtstag und<br />

ab dem 80. Lebensjahr zu den jährlichen Geburtstagen. Auch die Erwähnung älterer „runder“<br />

Jubilare und Jubilarinnen in den populären Gemeindebriefen erfreut sich großer Beliebtheit.<br />

Zudem kommt im Krankheitsfall den Besuchen von Pastoren und Pastorinnen<br />

und von ehrenamtlichen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen der Kirche gerade bei älteren<br />

Menschen eine große Bedeutung zu.<br />

Die Kirchen und Religionen sind mit ihren sozialen Diensten (Diakonie und Caritas) traditionell<br />

große Träger von Einrichtungen im ambulanten und stationären Pflegebereich sowie<br />

von Wohnanlagen für ältere Menschen. Die evangelische Kirche unterhält in 235 Tageseinrichtungen<br />

der Altenhilfe 2.831 Plätze und stationär in 2.273 Einrichtungen 153.144<br />

Plätze; die katholische Kirche unterhält 217 Tageseinrichtungen mit 2.610 Plätzen und<br />

1.979 stationäre Einrichtungen mit 12<strong>6.</strong>559 Plätzen (Diakonisches Werk der EKD 2006,<br />

Zahlen für 2002; Deutscher Caritas Verband 2008). Hinzu kommen zahlreiche Dienste der<br />

offenen Hilfe wie Altentagesstätten, Beratungsstellen, betreutes Wohnen zuhause, Haus-<br />

Notruf-Dienste, „Essen-auf-Rädern“-Mobile, soziale Dienste und vor allem die Sozial- beziehungsweise<br />

Diakonie- und Caritasstationen mit ihren ambulanten Diensten. In Verbindung<br />

mit den Kirchengemeinden vor Ort wachsen so Pflege- und Unterstützungsnetzwerke<br />

heran, die viele freiwillige und ehrenamtliche Kräfte einbinden können.<br />

Schließlich nehmen die Kirchen auch eine politisch-anwaltliche Funktion für die Rechte<br />

der Älteren wahr – insbesondere für die von Armut Bedrohten und Betroffenen. In diesem<br />

Zusammenhang ist festzuhalten, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften vor einer<br />

Überbewertung der Potenziale des Alters und ihrer Instrumentalisierung warnen. Herausgestellt<br />

wird dabei vor allem, dass das Älterwerden mit dem Verlust der Selbstständigkeit<br />

und deshalb mit der Angewiesenheit auf die Hilfe anderer einhergehen kann. Wichtig ist,<br />

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