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6. Altenbericht

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Niveau knapp unter dem Durchschnitt der 27 Staaten der Europäischen Union. Dabei<br />

weist Deutschland bei allen Beschäftigten eine Teilnahmequote an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen<br />

von 30 Prozent auf, bei den Älteren ab 55 Jahren von 21 Prozent.<br />

Die Werte liegen in Unternehmen, die speziell Weiterbildungskurse anbieten, mit 39 respektive<br />

27 Prozent zwar höher, doch im europäischen Vergleich auch nicht besser. Die<br />

Unternehmensgröße (gemessen an der Anzahl der Beschäftigten) liefert ebenso wie die<br />

Branchenzugehörigkeit keinen starken Erklärungsbeitrag; das auf europäisches Niveau<br />

bezogen unterdurchschnittliche Ergebnis bestätigt sich durchweg; lediglich generell<br />

scheint die Weiterbildung in Großbetrieben besser ausgebaut zu sein. Die Teilnahme der<br />

Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der beruflichen Weiterbildung nahm in den letzten<br />

Jahren zu, während die der deutschen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund stagnierte<br />

oder allenfalls leicht zunahm (Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) 2006). Die insgesamt im europäischen Kontext im Mittelfeld angesiedelte betriebliche<br />

Weiterbildungsaktivität kann mit dem überdurchschnittlichen Bildungsniveau der Bevölkerung<br />

sowie der höchsten Teilnahmequote an allgemeiner Weiterbildung erklärt werden.<br />

Schließlich muss mit Blick auf die bis zum Jahr 2005 vorliegenden Daten zur Weiterbildungsbeteiligung<br />

Älterer in Deutschland berücksichtigt werden, dass diese Befunde noch<br />

durch den bis dahin vorherrschenden, vergleichsweise frühen Austritt aus dem Arbeitsmarkt<br />

geprägt sind. Die Weiterbildungserhebung 2008 des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

Köln lässt jedoch erkennen, dass mit sich verbessernder konjunktureller Entwicklung<br />

die Quote der weiterbildungsaktiven Unternehmen wieder zunimmt (Lenske und<br />

Werner 2009). Allerdings zeigt sich auch in dieser Befragung, dass die Motivation für Weiterbildungsangebote<br />

ganz überwiegend aus der Kompetenzentwicklung der beschäftigten<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen folgt, während die erleichterte Rekrutierung neuer Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen kein dominantes Motiv darstellt. Dies fügt sich passend zusammen<br />

mit den Ergebnissen der nationalen CVTS-3 Zusatzerhebung, wonach die Unternehmen<br />

bislang eher geringe Schwierigkeiten aus dem demografisch bedingten Rückgang<br />

des Arbeitskräfteangebots ableiten. Allerdings zeigt sich auf Unternehmensebene<br />

ein negativer Zusammenhang zwischen Weiterbildungsangeboten und vorzeitigem Ruhestand.<br />

Bei älteren Beschäftigten werden Methodenkompetenz und Sozialkompetenz als<br />

stärker eingeschätzt, während Fachkompetenz und personale Kompetenz den durchschnittlichen<br />

Kompetenzanforderungen entsprechen.<br />

Schließlich ist einem demografischen Struktureffekt ein Erklärungsbeitrag für die gestiegene<br />

Erwerbsbeteiligung älterer Menschen zuzuweisen: Derzeit gehen mit 60- bis 65-<br />

Jährigen die Geburtsjahrgänge aus den letzten Kriegsjahren und den ersten Nachkriegs-<br />

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