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6. Altenbericht

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samt. Bemerkenswert ist, dass dabei keine größeren Unterschiede zwischen den Altersgruppen<br />

festzustellen sind: Insgesamt lassen sich etwa 40 Prozent der Muslime in<br />

Deutschland als hochreligiös und weitere rund 50 Prozent als religiös mit mittlerer Ausprägung<br />

beschreiben. In der Altersgruppe ab 60 Jahren sind es 40 beziehungsweise 51<br />

Prozent. In der deutschen Bevölkerung insgesamt gelten 28 Prozent als hochreligiös und<br />

47 Prozent als religiös. Ein Altersunterschied lässt sich in Bezug auf die religiöse Praxis<br />

erkennen: Während 35 Prozent der Muslime über 60 Jahren das fünfmal am Tag zu verrichtende<br />

Pflichtgebet absolvieren, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen nur 23 Prozent.<br />

Insgesamt jedoch ist die religiöse Gesamthaltung bei den Jüngeren am stärksten ausgeprägt.<br />

So bejahen sie beispielsweise zu 34 Prozent das Tragen des Kopftuchs (von den<br />

über 60-Jährigen tun dies nur 27 Prozent). Was Inhalte des Glaubens betrifft, so sind bei<br />

Jüngeren positive Erfahrungen und Werte wie das Streben nach Gerechtigkeit etwas<br />

schwächer, negative Gefühle wie Zorn, Verzweiflung und Angst dagegen deutlicher ausgeprägt<br />

als bei den älteren Menschen. An die Wirkung des Teufels glauben 60 Prozent<br />

der 18- bis 29-jährigen, aber nur 32 Prozent der über 60-jährigen Muslime.<br />

Für die Gruppe der Konfessionslosen in Deutschland, die in den neuen Bundesländern im<br />

Schnitt deutlich älter ist als im Westen, zeigen sich erwartungsgemäß niedrigere Werte an<br />

Kirchlichkeit und Religiosität. Gleichwohl fällt auf, dass Religiosität und Kirchlichkeit bei<br />

Konfessionslosen nicht völlig verschwinden und sich im Westen deutlicher erhalten als im<br />

Osten. Im Westen verstehen sich nur 15 Prozent der Konfessionslosen als überzeugte<br />

Atheisten; im Osten sind es aber 42 Prozent, unter den mindestens 60-Jährigen 33 Prozent.<br />

Mehr als die Hälfte der Konfessionslosen in den alten Bundesländern würden ihr<br />

Kind taufen lassen; von den Konfessionslosen in den neuen Bundesländern würden dies<br />

durchschnittlich nur 25 Prozent tun, wobei die über 60-Jährigen eher diesen Schritt unternehmen<br />

würden (37 Prozent).<br />

Nach wie vor (messbar seit der ersten Erhebung über Kirchenmitgliedschaft der EKD im<br />

Jahr 1972) gilt, dass mit zunehmendem Alter das Interesse an Kirche (und auch – jedoch<br />

weniger deutlich – an Religion) wächst. Abschiede von der Kirche vollziehen sich im jüngeren<br />

und mittleren Lebensalter. Eintritte oder Wiedereintritte sind hingegen oft Sache der<br />

Älteren. Für ältere Menschen ist ein positives Verhältnis zu den Kirchen nach wie vor<br />

selbstverständlich. Viele ältere Menschen sind in der kirchlichen Altenarbeit aktiv; für die<br />

Zukunft werden hier allerdings deutliche Abbrüche erwartet.<br />

Welche zentralen Leistungen werden nun von der Kirche erbracht und vor allem von älteren<br />

Mitgliedern nachgefragt und genutzt?<br />

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