20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bildung mehr oder weniger beiläufig in informellen Kontexten, etwa durch den Austausch<br />

von Erfahrungen in sozialen Interaktionen, der natürlicher Bestandteil jeder gleichberechtigten<br />

Kommunikation über Alltag und Lebenswelt ist. Unter der Voraussetzung, dass die<br />

Erfahrungen der älteren Generation ernst genommen werden, bieten zum Beispiel bereits<br />

alltägliche, scheinbar beiläufige intergenerationelle Kontakte für jüngere Menschen die<br />

prinzipielle Möglichkeit, von den in konkreten Auseinandersetzungsformen und Problemlösungen<br />

zum Ausdruck kommenden kreativen Potenzialen älterer Menschen zu profitieren.<br />

Bildung ist kein Selbstzweck. Bildungsangebote sollen helfen, Menschen zu sozialisieren<br />

und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Bildung ist außerdem Voraussetzung für eine demokratische<br />

und marktwirtschaftliche Ordnung. Das Individuum wird befähigt und motiviert,<br />

an sozialen, ökonomischen und politischen Prozessen teilzuhaben. Bildung – in einem<br />

umfassenden Sinn – zielt darauf ab, dem Menschen in einem gegebenen gesellschaftlich-kulturellen<br />

Zusammenhang eine autonome Lebensführung in allen Lebensbereichen<br />

zu ermöglichen. Bildung besitzt neben einem humanistischen auch einen ökonomischen<br />

Wert – für die Gemeinschaft, aber auch für die Einzelperson. Bildungsanstrengungen<br />

erzeugen Vermögen in Form von „Humankapital“, wenn die Menschen das erworbene<br />

Wissen und erlernte Fähigkeiten als Unternehmer beziehungsweise Unternehmerin<br />

oder Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitnehmerin einsetzen. Bildung ist also<br />

auch eine Investition.<br />

Darüber hinaus lassen sich drei Funktionen von Bildung beschreiben, die sich auf die gesamte<br />

Lebensspanne beziehen lassen (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008):<br />

• Bildung zur Sozialisation und zur individuellen Regulationsfähigkeit. Eine erste<br />

Funktion von Bildung besteht darin, Individuen zu mündigen Bürgern und Bürgerinnen<br />

und zu souveränen Konsumenten und Konsumentinnen in einer demokratischen,<br />

marktwirtschaftlichen Ordnung zu sozialisieren. Die Menschen sollen befähigt<br />

werden, sich selbstständig ein kritisches Urteil bilden zu können, eigenverantwortlich<br />

zu handeln und schöpferisch tätig zu werden. Die Entfaltung von Bildungsund<br />

Lernfähigkeit beinhaltet in der modernen Wissensgesellschaft eine Gestaltungskompetenz<br />

von Anfang an und deren Erhaltung bis ins hohe Alter. Bildung leistet<br />

damit auch einen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und zu gemeinsamen<br />

Normen und Werten und trägt zum sozialen Zusammenhalt und zur demokratischen<br />

Partizipation bei. Formale Bildung und informelle Sozialisation ist insofern auch ein<br />

öffentliches Gut.<br />

145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!