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6. Altenbericht

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in verschiedenen Handlungsfeldern stattfinden sollten. Dabei sind jeweils unterschiedliche<br />

Dimensionen von Altersbildern relevant. Die Prävention im frühen Lebensalter (Abschnitt<br />

5.3) thematisiert Altersbilder vor allem als individuelle Determinanten des lebensweltlichen<br />

Nahbereichs, im späteren Jugend- und Erwachsenenalter hingegen werden Altersbilder<br />

eher als kollektive Deutungsmuster und als Ausdruck institutioneller Regelungen gesehen<br />

(Abschnitt 5.2). Die Themen Gesundheit und Bildungsintervention (Abschnitt 5.4), Lebenslanges<br />

und informelles Lernen (Abschnitt 5.1.4) sowie intergeneratives Lernen (Abschnitt<br />

5.1.5) adressieren hingegen stärker Altersbilder als Elemente der sozialen Praxis<br />

sowie als individuelle Vorstellungen und Überzeugungen. Bildungspolitik gewinnt dabei<br />

über die Befähigung zum selbstverantwortlichen Leben ihre Bedeutung. Schließlich sind<br />

Altersbilder im Zusammenhang mit der betrieblichen Weiterbildung (Abschnitt 5.5) als<br />

Ausdruck institutioneller Regelungen und damit als kollektive Deutungsmuster angesprochen.<br />

Die gesellschaftliche Verantwortung für die bildungspolitische Hebung von Potenzialen<br />

scheint freilich bei allen Aspekten durch.<br />

5.1 Bildung im Alter: Merkmale, Prozesse und Bedingungen<br />

Bildung erfordert eine Betrachtung des gesamten Lebensverlaufs. Bildung im Alter kann in<br />

zeitlicher Hinsicht nicht isoliert betrachtet werden, sondern ist abhängig und mitbestimmt<br />

von früheren Phasen der Bildungs- wie der Erwerbsbiografie. Vor allem vor dem Hintergrund<br />

einer solchen Lebenslaufperspektive ist es sinnvoll, von einem weiten Bildungsbegriff<br />

auszugehen.<br />

5.1.1 Funktionen und Formen von Bildung<br />

Bildung beschreibt zum einen den Prozess der Aneignung und Erweiterung von Fähigkeiten,<br />

Fertigkeiten, Erfahrungen und Wissenssystemen in formalen und informellen Kontexten,<br />

zum anderen das Ergebnis dieses Prozesses. Bildung beschränkt sich nicht allein auf<br />

den Erwerb von Wissen und Qualifikationen, sondern umfasst auch Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />

und Erfahrungen, die die effektive, kreative Auseinandersetzung mit aktuellen oder<br />

zukünftigen Aufgaben und Anforderungen fördern – seien dies Aufgaben und Anforderungen<br />

im Beruf, in der Familie, in der Freizeit oder im bürgerschaftlichen Bereich. Bildung<br />

vollzieht sich nur zum Teil in institutionellen Kontexten, in denen versucht wird, durch die<br />

gezielte Anwendung spezifischer Methoden die Aneignung definierter Lerninhalte und das<br />

Erreichen von Lernzielen zu fördern, zu beurteilen und in Form von Zeugnissen oder Zertifikaten<br />

zu dokumentieren. Bildung umfasst auch non-formale Kontexte, in denen Erfahrungen<br />

im Umgang mit Aufgaben und Anforderungen gewonnen werden, ohne dass Lernziele,<br />

Lerninhalte und Lernmethoden vorgegeben werden. Darüber hinaus vollzieht sich<br />

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