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6. Altenbericht

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es führt dazu, dass die Kontextreize die Wahrnehmung von älteren Menschen verzerren<br />

und die Valenz der Reaktion beeinflussen.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden: Altersbilder umfassen subjektive, bildliche<br />

und verbale Assoziationen über das Alter(n), die mit mehr oder weniger bewussten Emotionen<br />

und Kognitionen einhergehen und das Verhalten prägen können. 7<br />

Es ist weiterhin davon auszugehen, dass das Konsumverhalten stark vom „Selbstkonzept“<br />

geprägt wird. Das Konstrukt „Selbstkonzept“ kann ganz allgemein als „System selbstbezogener<br />

Einstellungen“ definiert werden, die sich auf das Individuum in seiner Privatsphäre<br />

und in der Öffentlichkeit beziehen (Mummendey 1999). Die Unterscheidung zwischen<br />

Privatsphäre und Öffentlichkeit entspricht im Kontext von Altersbildern der Unterscheidung<br />

zwischen Alters-Selbstbildern und Alters-Fremdbildern. Alters-Selbstbilder können<br />

somit differenziert werden in reale und ideale Selbstbilder („so sehe ich mich selbst“ beziehungsweise<br />

„so möchte ich mich idealerweise sehen“) sowie in reale und ideale<br />

Fremd-Selbstbilder („so sieht mich die Öffentlichkeit“ beziehungsweise „so sollte mich die<br />

Öffentlichkeit idealerweise sehen“). Analysen der idealen Altersbilder können Aufschluss<br />

über Wünsche und Bedürfnisse der Älteren liefern und damit Anhaltspunkte für das Marketing<br />

geben (Übersicht 7.1)<br />

7 Das Konstrukt des Altersbildes weist viele Parallelen zu dem im Marketing gebrauchten Begriff<br />

des „Images“ auf. Das Image ist das Gesamtbild, das sich eine Person von einem Meinungsgegenstand<br />

(Objekt, Subjekt) macht, wobei es sich vor allem um eine gefühlsmäßige Auseinandersetzung<br />

mit dem Meinungsgegenstand handelt. Kennzeichnend für das Image ist die Stabilisierung<br />

und Verfestigung im Zeitablauf. Die Marketingpraxis ist an der Imageforschung sehr interessiert,<br />

weil sie sich insbesondere durch kommunikationspolitische Maßnahmen erhofft, die Einstellung<br />

der Konsumenten und Konsumentinnen (im positiven Sinne) zu verändern und damit das<br />

Kaufverhalten zu beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit einer Imageänderung ist jedoch von dem<br />

Commitment der Konsumenten und Konsumentinnen abhängig, also von der Stärke, mit der sich<br />

ein Individuum an seine einmal gebildete Einstellung gebunden fühlt. Das Commitment reicht von<br />

eher oberflächlichen bis hin zu tief verankerten (verinnerlichten) Einstellungen.<br />

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