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6. Altenbericht

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Utilitaristen nehmen an Weiterbildung dann teil, wenn das gewonnene Wissen<br />

unmittelbar anwendbar ist. Die Bildungsaspirationen sind gering ausgeprägt, auch<br />

weil die Eltern die Bildung nur wenig förderten. Der elterliche Erziehungsstil wird<br />

bisweilen als autoritär beschrieben und die oft negativ erlebte Schulzeit endete<br />

meist mit einfachen Bildungsabschlüssen. Schulische Misserfolge und elterlicher<br />

Druck verloren ihre prägende Kraft erst in der Berufsausbildung, die wegen des<br />

klaren Verwertungsbezugs der Lerninhalte sehr positiv beschrieben wird. Dementsprechend<br />

werden die eigene Berufswahl und die Berufsausbildung positiv bewertet,<br />

was letztlich zu einem positiven Resümee des eigenen Bildungsweges<br />

führt. Bildungsverständnis: Es überwiegt ein sozial-differenzierendes Bildungsverständnis,<br />

das heißt, die Bildungsunterschiede zu anderen sozialen Gruppen werden<br />

kritisch angesprochen. Allgemeinbildung „zählt“, wenn man damit die „eigenen<br />

Potenziale ausschöpfen“ kann. Die Weiterbildung findet kaum privat statt, sondern<br />

ist meist beruflich motiviert. Das eigene informelle Lernen, das „Learning by<br />

Doing“, wird sehr positiv bewertet. Auch in der Nacherwerbsphase bleibt die Verwertbarkeit<br />

von Bildung äußerst wichtig.<br />

• Der selbstabsorbierend-kontemplative Typ will durch Bildung Wissen anhäufen<br />

und vertiefen. Das Sicheinbringen in die Gemeinschaft tritt hinter einer auf das eigene<br />

Fortkommen und die eigene Entwicklung konzentrierten Zielsetzung zurück.<br />

Dieser Lerntypus hat sehr hohe Bildungsaspirationen und meist einen sehr erfolgreichen<br />

Bildungsweg hinter sich; hohe Bildungs- und Hochschulabschlüsse überwiegen.<br />

Bildung gilt als ein zentrales Mittel der individuellen Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Es dominiert ein weites Bildungsverständnis, das kognitive, soziale, emotionale<br />

und motorische Kompetenzen betont. Gleichzeitig werden aber keine<br />

bürgerschaftlichen Komponenten und keine gesellschaftlich-sozialen Nutzenerwägungen<br />

mit der eigenen Weiterbildung verknüpft. Dieser Lerntypus ist sehr weiterbildungsaktiv.<br />

Die Bildungsziele sind auf die eigene Person bezogen, Bildung ist<br />

Selbstzweck und dient der Formung der eigenen Persönlichkeit.<br />

• Der gemeinwohlorientiert-solidarische Typ sieht demgegenüber vorrangig das integrative<br />

und gemeinschaftsfördernde Potenzial von Bildungsaktivitäten. Weiterbildung<br />

dient dazu, erworbenes Wissen an die nachwachsende Generation und an<br />

die Gemeinschaft weiterzugeben. Der wechselseitige Austausch wird betont. Dies<br />

ist auf vielerlei Art und Weise möglich, zum Beispiel durch die Weitergabe des eigenen<br />

Wissens im Rahmen von Bildungsveranstaltungen oder in Form freiwilligen<br />

Engagements. Die Bildungsabschlüsse sind nicht einheitlich hoch, aber die Schulzeit<br />

wurde tendenziell positiv erlebt. Der Erwerb sozialer Kompetenzen und die<br />

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