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6. Altenbericht

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en. Die älteren Jahrgänge erweisen sich nach dem Freiwilligensurvey damit als ein wichtiger<br />

Motor der Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements. So stieg etwa die Engagementquote<br />

der ab 55-Jährigen in Baden-Württemberg von 1999 bis 2004 von 33<br />

Prozent um 5 Prozentpunkte auf 38 Prozent. Ähnliche Zuwächse beim bürgerschaftlichen<br />

Engagement dieser Altersgruppe zeigen sich auch für die meisten anderen alten Bundesländer.<br />

In den neuen Bundesländern liegt die Engagementquote der Menschen ab 55<br />

Jahren im Jahr 2004 zwischen 24 Prozent und 27 Prozent. Die Bereitschaft, Verantwortung<br />

für die Gesellschaft zu übernehmen und das Bestreben, die Gesellschaft im Kleinen<br />

mitzugestalten, sind offensichtlich auch und gerade bei den Menschen ab 55 Jahren stark<br />

ausgeprägt.<br />

Die älteren Menschen sind in Organisationsstrukturen der Vereine, Kirchen und religiösen<br />

Einrichtungen und zunehmend auch in Seniorenselbstorganisationen eingebunden, wie<br />

Untersuchungen für das Land Baden-Württemberg belegen. Bei den „älteren Alten“ ist<br />

das Engagement wesentlich geringer ausgeprägt. Im Jahr 1999 engagierten sich 31 Prozent<br />

und im Jahr 2004 37 Prozent der 60- bis 70-Jährigen, bei den über 70-Jährigen waren<br />

es lediglich 20 Prozent beziehungsweise 22 Prozent. Der Anteil der Männer unter den<br />

älteren Menschen, die sich engagieren, ist laut dem Freiwilligensurvey 2007 deutlich höher<br />

als der der Frauen (39 Prozent zu 27 Prozent).<br />

Die Hauptfelder der Aktivität und des Engagements liegen in den Bereichen Sport und<br />

Bewegung (40 Prozent), Freizeit und Geselligkeit (25 Prozent), Kultur und Musik (18 Prozent),<br />

gefolgt vom sozialen Bereich. Ältere Menschen engagieren sich überwiegend wesentlich<br />

häufiger als andere Altersgruppen in kirchlichen Zusammenhängen. Die Quoten<br />

nehmen im Alter deutlich ab: Bei den über 70-Jährigen sind noch 8 Prozent der Frauen<br />

und 14 Prozent der Männer im Bereich Sport und Bewegung engagiert, 4,5 Prozent beziehungsweise<br />

6,5 Prozent im Bereich Kultur und Musik, 4 Prozent beziehungsweise 6,5<br />

Prozent im Bereich Freizeit und Geselligkeit und 6 Prozent der Frauen und 4,5 Prozent<br />

der Männer im sozialen Bereich. Dabei gibt es wichtige Einflussgrößen für das Engagementniveau:<br />

Hohe Kirchenbindung hat einen positiven Einfluss auf das Engagement und<br />

die Engagementbereitschaft. Außerdem engagieren sich besonders die Statuseliten in der<br />

Bevölkerung. Ältere in den neuen Bundesländern sowie alleinlebende Bürgerinnen und<br />

Bürger mit einem geringen politischen Interesse und mit einem einfachen Schulabschluss<br />

gehören zu den besonders wenig engagierten Gruppen (Gensicke, Picot und Geiss<br />

2006). Von hoher Bedeutung für das Engagementpotenzial ist die Größe des Freundesund<br />

Bekanntenkreises.<br />

Zusammenfassend lässt sich mit den Daten des Freiwilligensurveys sagen, dass die Engagementquoten<br />

in einigen Bundesländern angestiegen sind, während sie in anderen<br />

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