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6. Altenbericht

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in den alten Bundesländern. Allerdings ist anhand von Abbildung 14.7 erkennbar, dass<br />

diese regionalen Unterschiede nur bei Personen mit geringer und mittlerer Bildung bestehen,<br />

nicht aber bei Personen mit hoher Bildung. Daher ist es nicht zulässig, von allgemeinen<br />

Unterschieden zwischen den neuen und den alten Bundesländern zu sprechen. Vielmehr<br />

muss man nach Bildungsstand differenzieren. In den neuen Bundesländern sind es<br />

vor allem Menschen mit geringer Bildung, die das Älterwerden nur wenig mit der Möglichkeit<br />

der persönlichen Weiterentwicklung (Abbildung 14.7a) und recht stark mit der Erwartung<br />

von körperlichen Verlusten (Abbildung 14.7b) verbinden. Bei Personen, die über mittlere<br />

Bildungsabschlüsse verfügen, sind die regionalen Unterschiede gering – und bei Personen<br />

mit hoher Bildung finden sich keinerlei regionale Differenzierungen mit Blick auf die<br />

individuellen Altersbilder.<br />

Abbildung 14.7: Vergleich von alten und neuen Bundesländern differenziert nach drei<br />

Bildungsgruppen mit Blick auf positives bzw. negatives individuelles<br />

Altersbild; Mittelwerte von 1 („trifft gar nicht zu“) bis 4 („trifft genau zu“)<br />

Mittelwert<br />

3.4<br />

3.2<br />

3.0<br />

2.8<br />

2.6<br />

2.4<br />

2.2<br />

2.0<br />

(a) Positives Bild des eigenen Älterwerdens<br />

Sicht, dass das eigene Älterw erden mit<br />

Weiterentw icklung einhergeht<br />

(entwicklungsbezogene Gew inne)<br />

Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung<br />

Quelle: Deutscher Alterssurvey 2008 (Wurm und Huxhold 2009).<br />

492<br />

(b) Negatives Bild des eigenen Älterw erdens<br />

Sicht, dass das eigene Älterw erden mit körperlichen<br />

Verlusten einhergeht<br />

(entwicklungsbezogene Verluste)<br />

3.4<br />

3.2<br />

3.0<br />

2.8<br />

2.6<br />

2.4<br />

2.2<br />

2.0<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

Niedrige Bildung Mittlere Bildung Hohe Bildung<br />

Geschlecht: Zwischen Frauen und Männern finden sich keine Unterschiede hinsichtlich<br />

des individuellen Altersbildes. Sowohl hinsichtlich positiver Erwartungen persönlicher Weiterentwicklung<br />

als auch hinsichtlich negativer Befürchtungen zum Eintreten körperlicher<br />

Verluste lassen sich keine Geschlechtsunterschiede feststellen. Dieser Befund überrascht<br />

zunächst, da mit Blick auf gesellschaftliche Alternsstereotypen recht häufig ein „doppelter<br />

Standard“ vermutet wird: Ältere Frauen, so die Annahme, werden negativer eingeschätzt<br />

als ältere Männer. Zudem haben Männer ein stärker ausgeprägtes und negativeres Altersstereotyp,<br />

wobei das männliche Altersbild über „alte Frauen“ besonders negativ getönt<br />

ist (Filipp und Mayer 1999: 129). Allerdings beziehen sich empirische Befunde häufig auf

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