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6. Altenbericht

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lichen Ereignissen und Entwicklungen aktiv oder rezeptiv zu partizipieren und sich dadurch<br />

als ein Teil von Gesellschaft wahrzunehmen. Dabei ist der Gedanke grundlegend,<br />

dass jede Person Zugang zum öffentlichen Raum hat und in diesem die Möglichkeit findet,<br />

ein selbst- und mitverantwortliches Leben zu führen.<br />

Der Politik kommt die Aufgabe zu, den öffentlichen Raum zu gestalten. In Bezug auf Alter<br />

bedeutet dies zunächst, dass alle rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen<br />

daraufhin untersucht werden, inwieweit sie ein Leben in Selbst- und Mitverantwortung<br />

fördern, inwieweit sie Unterstützung sicherstellen und entsprechende Angebote vorhalten,<br />

inwieweit sie persönliche Vorstellungen eines guten Lebens im Alter respektieren und der<br />

besonderen Verantwortung von Staat und Gesellschaft für den Schutz der Menschenwürde<br />

in besonders sensiblen Lebenslagen gerecht werden. Darüber hinaus ergeben sich<br />

weitere, für das Thema Altersbilder zentrale Fragen: Wie wird im politischen Diskurs über<br />

Alter und ältere Menschen gesprochen? Welche Attribute werden älteren Menschen zugeordnet?<br />

Inwieweit wird die Vielfalt des Alters ausreichend beachtet? Inwieweit werden<br />

ältere Menschen in ihren bereits realisierten oder potenziell realisierbaren Leistungen für<br />

die Gesellschaft anerkannt und auch angesprochen? Inwieweit lässt sich dieser politische<br />

Diskurs leiten von grundlegenden Fragen der Generationengerechtigkeit – im Sinne der<br />

Vermeidung von Nachteilen einer Generation durch Leistungen der öffentlichen Hand, die<br />

einer anderen Generation zuerkannt werden?<br />

Das Thema „Altersbilder und Politik“ berührt in zentraler Weise das Thema der Nachhaltigkeit:<br />

Eine verantwortliche, antizipierende Politik muss auch die Ziele, Interessen und<br />

Potenziale zukünftiger älterer Generationen im Blick haben. Dies bedeutet zweierlei. Zum<br />

einen müssen politische Visionen entwickelt werden, die ausreichend sensibel sind für ein<br />

in nachfolgenden Generationen (in Teilen) verändertes Alter. Daraus folgt, dass die traditionelle<br />

Strukturierung von Lebensläufen – vor allem im Bereich Bildung und Arbeit – kritisch<br />

reflektiert und gegebenenfalls verändert werden muss: Als Beispiele sind das lebenslange<br />

Lernen (einschließlich entsprechender Infrastruktur) oder die Flexibilisierung<br />

von Altersgrenzen im Beruf zu nennen. Es ist eine Aufgabe der Politik, jüngere Altersgruppen<br />

dazu anzuregen, über ihr eigenes Älterwerden und zukünftiges Altsein nachzudenken<br />

und sich auf diese Weise auf die eigene Entwicklung vorzubereiten.<br />

13.2 Altersbilder in den Bundestagsdebatten seit 1949<br />

Es sind vor allem die Mitglieder des Deutschen Bundestags, die als wichtige politische<br />

Entscheidungsträger mit Hilfe von Gesetzen sowie durch die Gesetzgebungsdebatten und<br />

die darin vermittelten Altersbilder die Lebensverhältnisse der älteren Menschen und die<br />

gesamte öffentliche Diskussion über das Alter in wesentlichen Teilen beeinflussen. Die<br />

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