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6. Altenbericht

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Internet immer vorn (Egger und van Eimeren 2008). Dass das Fernsehen bei den aktuell<br />

älteren Menschen dieses Image als Allroundmedium und „Alleskönner“ hat, dürfte in hohem<br />

Maße auf ihre Sozialisation und auf ihre biografischen Erfahrungen zurückzuführen<br />

sein.<br />

Eine weitere Besonderheit älterer Menschen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist die<br />

starke Bindung an die Tageszeitung. Trotz der Entwicklung neuer Medien und trotz des<br />

stark angestiegenen Fernsehkonsums hat die Zeitungslektüre bei den älteren Menschen<br />

einer Studie aus dem Jahr 2005 zufolge seit der Jahrtausendwende sogar etwas zugenommen.<br />

Als große Stärke der Tageszeitung gelten in der Gesamtbevölkerung ihre Informationskompetenz<br />

und ihr Profil als glaubwürdige und kritische Quelle zur Meinungsbildung;<br />

dieses Bild ist natürlich auch unter älteren Menschen verbreitet. Bei älteren Menschen<br />

kann die Tageszeitung aber auch noch in anderer Hinsicht punkten: Sie erscheint<br />

der Mehrheit der älteren Menschen als „vielseitig“, „mutig“ und „sympathisch“, aber auch<br />

Modernität und Unterhaltungswert wird der Tageszeitung von älteren Menschen in deutlich<br />

höherem Maße als von jüngeren Menschen zugeschrieben (Egger und van Eimeren<br />

2008). Einen starken Verbündeten hat die Tageszeitung beim älteren Publikum im Gewohnheitsprinzip:<br />

Die Zeitungslektüre ist bei den ab 60-Jährigen in viel stärkerem Maße<br />

habitualisiert als bei anderen Altersgruppen. Die inhaltliche Stärke der Tageszeitung ist<br />

die ihr zugeschriebene Kompetenz im Bereich regionaler und lokaler Berichterstattung,<br />

das heißt einem Themenfeld, das mit zunehmendem Lebensalter auf immer größeres<br />

Interesse stößt. Als erste Anlaufstelle für regionale Informationen wird die Tageszeitung<br />

von 55 Prozent der ab 60-Jährigen täglich konsultiert. Zum Vergleich: Das Fernsehen ist<br />

für 45 Prozent und das Radio für 40 Prozent der ab 60-Jährigen eine tägliche Quelle für<br />

regionale Informationen. Aber auch um sich in anderen Themenbereichen wie Nachrichten,<br />

Politik, Kultur, Ratgeber oder Sport auf dem Laufenden zu halten, greifen die Älteren<br />

regelmäßiger zur Zeitung als jüngere Menschen.<br />

Dass neue Medientechnologien, allen voran das Internet, den Umgang mit den Medien<br />

verändert haben und in Zukunft noch weiter verändern werden, ist inzwischen eine Binsenweisheit.<br />

Der so genannte Medienumbruch, also der Bedeutungszuwachs des Internets<br />

und die Gewichtsverschiebung von den analogen zu den digitalen Medien, sind bei<br />

älteren Menschen jedoch noch lange nicht im gleichen Ausmaß wie bei den Jüngeren<br />

angekommen. Trotzdem ist auch die Gruppe der älteren Menschen von diesen umwälzenden<br />

Veränderungen nicht ausgenommen: Der Anteil der mindestens 60-Jährigen, die<br />

zumindest gelegentlich das Internet nutzen, ist von 0,2 Prozent im Jahr 1997 auf 26,4<br />

Prozent im Jahr 2008 angewachsen (Abbildung 8.3).<br />

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