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6. Altenbericht

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chen Generationenkonflikt. Ältere Menschen wurden dabei als „Ausbeuter“ oder „Schmarotzer“<br />

dargestellt. Im „Zeitgeistmagazin Wiener“ erschien beispielsweise im Jahr 1989 ein<br />

Beitrag mit dem Titel „Krieg den Alten“, darin wurde zur Aufkündigung des Generationenvertrages<br />

aufgerufen: „Jetzt kommt der Krieg der Jungen gegen die Alten, der gnadenlos<br />

wird: denn diesmal geht’s ums Geld! [...] Wir wollen erst recht nicht dafür schuften, dass<br />

sie es sich jetzt auf unsere Kosten auch noch gut gehen lassen.“ Dieser Beitrag fand seine<br />

thematische, aber auch semantisch-metaphorische Fortsetzung in einer Vielzahl von<br />

Beiträgen in verschiedenen Zeitungen, etwa in der „Woche“, in der sich am 20. Oktober<br />

1995 ein Leitartikel von Klaus Leggewie mit der Schlagzeile fand: „Kampf der Generationen,<br />

Krieg den Alten! Die Senioren-Lawine verschüttet die Zukunft der Jugend – wehrt<br />

sich die verlorene Generation?“. Auch hier dominiert die Kriegsmetaphorik, verschärft<br />

durch die Bedrohungsmetapher der „Seniorenlawine“. Auch andere Magazine griffen das<br />

Thema des Generationenkonfliktes auf, etwa im Jahr 1996 das Wochenmagazin „Focus“<br />

mit dem Titelthema „Der neue Krieg ums Geld: Jung gegen Alt“ und 1997 „Der Spiegel“,<br />

der titelte: „Die Rentenreform oder Wie die Alten die Jungen ausplündern“. Typisch für die<br />

bildlichen Darstellungen dieser Thematisierung des Generationenverhältnisses ist die<br />

folgende Karikatur, die 1989 in der Süddeutschen Zeitung und 1990 im Nachrichtenmagazin<br />

Der Spiegel veröffentlicht wurde:<br />

Abbildung 8.1: Karikatur „Jung und Alt“<br />

Quelle: Marie Marcks.<br />

Inzwischen tauchen solche Bilder von einem Konkurrenzverhältnis zwischen den Generationen<br />

seltener in den Medien auf. Seit der Jahrtausendwende gab es mehrere Rentenreformen,<br />

infolge derer das Rentenniveau in den nächsten Jahrzehnten stetig sinken wird.<br />

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