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6. Altenbericht

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und b). Zwar wird ein solchermaßen lebenszyklisch ausgerichtetes Personalmanagementsystem<br />

nicht ohne (zumindest grobe) Altersgrenzen auskommen können – zum Beispiel<br />

konzentrieren sich alte (Kindererziehung) und neue (Angehörigenpflege) Vereinbarkeitsprobleme<br />

mit betrieblichem Regelungsbedarf auf bestimmte Alterskategorien. Es ist<br />

jedoch eher möglich, starre und somit lebensfremde und zudem wissenschaftlich kaum<br />

begründbare kalendarische Zuordnungen zu vermeiden und stattdessen personalpolitische<br />

Maßnahmen stärker an die individuellen Berufs- und Lebenszyklen der Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen anzupassen, die heute überdies sehr viel variabler geworden sind.<br />

Neuere Forschungsergebnisse (Flüter-Hoffmann 2009b) unterscheiden dabei folgende<br />

Zyklen, an der sich die jeweilige betriebliche Beschäftigungspolitik ausrichten sollte:<br />

• beruflicher Lebenszyklus (von der Berufswahl bis zum Austritt aus dem Erwerbsleben);<br />

• betrieblicher Lebenszyklus (bezogen auf den Einstieg in und den Austritt aus einem<br />

Unternehmen);<br />

• stellenbezogener Lebenszyklus (Antritt bis Wechsel einer Stelle);<br />

• familiärer Lebenszyklus (von der Kindererziehung bis zur Angehörigenpflege);<br />

• biosozialer Lebenszyklus (Orientierung am „alter(n)stypischen“ Leistungswandel)<br />

(Ilmarinen und Oldenbourg 2009).<br />

Von einer solchen lebenszyklusorientierten Personalpolitik könnten vor allem zwei Gruppen<br />

von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in ganz besonderer Weise profitieren: Ältere –<br />

hier geht es insbesondere um die Sicherung von erwerbsbiografischer Kontinuität „in<br />

Würde“ (Adamy 2006) – und Frauen – hier geht es insbesondere um die Sicherung ihrer<br />

beruflichen Integration nach familienbedingten Unterbrechungsphasen. Beide Gruppen<br />

sind bevorzugt angesprochen, wenn es um die Lösung der künftig erwarteten demografiebedingten<br />

Engpässe auf dem Arbeitsmarkt geht. Insgesamt kann dabei die lebenszyklusorientierte<br />

betriebliche Personalpolitik als Teil einer übergeordneten sozialen Lebenslaufpolitik<br />

betrachtet werden. Im Zusammenhang mit Erwerbsbiografien (ganz unterschiedlicher<br />

Altersgruppen) ergeben sich hier drei Zielsetzungen:<br />

(1) die Sicherung von Kontinuität im gesamten Erwerbszyklus – und zwar von der Berufswahl<br />

bis zum Ausscheiden aus dem Erwerbsleben;<br />

(2) Unterstützung bei erwünschter Flexibilität und Diskontinuität (z. B. eine Förderung<br />

der individuellen Anpassung von Arbeitszeit an sich lebensphasentypisch ver-<br />

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