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6. Altenbericht

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einer Person, ihrer gesundheitlichen Belastungen sowie ihrer Ressourcen und Kompetenzen<br />

beeinflussen. Die Alter(n)svorstellungen der Professionellen sind handlungsleitend für<br />

ihren Umgang mit älteren Menschen und bestimmen die Ausgestaltung der Versorgung<br />

und damit die Nutzung vorhandener Potenziale mit.<br />

Auch wenn die Ausgestaltung der rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen der<br />

gesundheitlichen Versorgung oft ökonomischen und politischen Rationalitäten geschuldet<br />

ist, können hier Altersbilder über die sie begleitenden gesellschaftlichen Diskurse Eingang<br />

finden. Altersbilder können auf struktureller Ebene wirksam werden und den Zugang zu<br />

Leistungen sowie die Inanspruchnahme und Gewährung von Leistungen beeinflussen.<br />

Altersbilder im Bereich Gesundheit und gesundheitsbezogene Versorgung sind häufig<br />

nicht offensichtlich. Sichtbar im Vordergrund stehen vielmehr ökonomische und politische<br />

Rationalitäten, die das Versorgungsgeschehen und rechtliche Regelungen mitbestimmen.<br />

Altersbilder können sich mit diesen mischen oder sich hinter ihnen verbergen, aber ebenso<br />

durch sie selbst wieder geprägt und aufrechterhalten werden.<br />

Bei den folgenden Analysen ist der Wandel des deutschen Gesundheitssystems seit Ende<br />

des 20. Jahrhunderts zu berücksichtigen, mit seinen deutlichen Veränderungen in den<br />

Organisations-, Führungs- und Finanzierungskonzepten, einem vermehrten Kosten- und<br />

Marketingwettbewerb sowie der zunehmenden Vertragsvielfalt und Leistungsdifferenzierung.<br />

Mit dem Wachstum der Gesundheitswirtschaft unter zunehmender Beteiligung von<br />

privatem Kapital verändern sich auch die Wahrnehmung und die Rolle von Gesundheitsprofessionen<br />

hin zu Dienstleistungsberufen. Damit geht eine veränderte Wahrnehmung<br />

und eine veränderte Rolle der Patienten und Patientinnen einher: Sie werden zu Kunden<br />

beziehungsweise Kundinnen. All diese Veränderungen haben auch Einfluss auf die Gesundheitserhaltung<br />

und die gesundheitsbezogene Versorgung älterer Menschen.<br />

Um der Komplexität des Gesundheits- und Versorgungssystems mit seinen Bereichen der<br />

Prävention und Gesundheitsförderung, der Kuration, der Rehabilitation, der Pflege und<br />

der Palliativversorgung gerecht zu werden, werden jeweils exemplarisch Aspekte aufgegriffen.<br />

Das Kapitel geht dabei insbesondere den folgenden Fragen nach:<br />

• Ist das Versorgungssystem für ältere Menschen angemessen und wird es ihrem Bedarf<br />

gerecht?<br />

• Inwieweit werden Altersbilder durch das Gesundheitssystem aufgebaut und verfestigt?<br />

• Wie wandeln sich Altersbilder bei sich ändernden Strukturen des Gesundheitssystems?<br />

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