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6. Altenbericht

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Aktuelle Beiträge vermitteln ein eher aktives Bild von älteren Menschen, die einerseits<br />

zwar Wissensdefizite hinsichtlich ihrer eigenen Erkrankung aufweisen, andererseits aber<br />

durchaus Interesse an der Beseitigung dieser Defizite haben. Altersbilder werden dabei in<br />

einigen neueren Beiträgen explizit angesprochen; gefordert wird hier ein Umdenken in<br />

Bezug auf das Alter(n) und ältere Menschen von der Gesellschaft im Ganzen und speziell<br />

auch von den älteren Menschen selbst.<br />

9.2 Der Einfluss von Altersbildern in der kurativen Versorgung<br />

Wesentliche Herausforderungen für die Versorgung im Alter sind Multimorbidität und Polypharmazie<br />

(also die gleichzeitige Verordnung verschiedener Medikamente); eine angemessene<br />

Versorgung muss diese Besonderheiten berücksichtigen. In diesem Abschnitt<br />

wird untersucht, welchen Einfluss Altersbilder dabei haben. Auch die psychotherapeutische<br />

Versorgung von älteren Menschen wird einer expliziten Betrachtung unterzogen –<br />

ein Bereich, in dem Altersbilder besonders offensichtlich werden. Dieser Abschnitt setzt<br />

sich zudem mit dem Einfluss des Lebensalters bei impliziter Rationierung auseinander<br />

und greift die Frage auf, ob der derzeitigen Debatte über Rationierung angemessene Altersbilder<br />

zugrunde liegen. Im Kontext des demografischen Wandels und des damit verbundenen<br />

Wandels der Versorgungsstrukturen werden häufig Kostenargumente bemüht.<br />

Auch hier stellt sich die Frage nach dahinter stehenden Altersbildern. Darüber hinaus<br />

werden Altersbilder von angehenden Ärzten und Ärztinnen analysiert und es wird die Bedeutung<br />

der Qualifizierung (Aus- und Weiterbildung) für die Ausprägung von Altersbildern<br />

in den Blick genommen.<br />

9.2.1 Altersbilder von Medizinerinnen und Medizinern – die Relevanz der<br />

Qualifizierung<br />

Vielfältige berufliche Erfahrungen und private Kontakte tragen zur Ausprägung von differenzierten<br />

Altersbildern bei. Ein hinreichendes Wissen über die Heterogenität der älteren<br />

Bevölkerung, ihre Gesundheit, ihre vorhandenen Ressourcen und die Möglichkeiten ihrer<br />

Realisierung im Rahmen des Versorgungsgeschehens setzt eine vermehrte und gezielte<br />

Vermittlung von Kenntnissen in der Aus- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten voraus.<br />

Eine adäquate Versorgung älterer Menschen erfordert eine differenzierte Kenntnis physiologischer<br />

Prozesse und ihrer Veränderung im Alter. Notwendig sind ein Verständnis des<br />

komplexen Gefüges von Krankheiten, Komorbiditäten und ihrer therapeutischen Behandelbarkeit.<br />

Dazu gehört auch Wissen um die Vermeidbarkeit oder das Hinauszögern zum<br />

Beispiel von Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit und damit Wissen um präventive<br />

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