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6. Altenbericht

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27,7 Prozent aller zugelassenen Vertragsärzte und Vertragsärztinnen über eine entsprechende<br />

Qualifikation. In den letzten Jahren hat dieser Anteil deutlich zugenommen, auch<br />

wenn von einer flächendeckenden Versorgung noch nicht die Rede sein kann.<br />

Auch mangelnde Kenntnisse über die Möglichkeit des Zugangs zur Rehabilitation und<br />

über die Erfolgsaussichten einer entsprechenden (geriatrischen) Maßnahme kann eine<br />

Barriere sein. Mangelnde Kenntnisse können aufseiten der Patienten und Patientinnen,<br />

der Angehörigen und der Ärzte und Ärztinnen bestehen. Da rehabilitative Leistungen<br />

grundsätzlich nur aufgrund einer vorherigen Antragstellung erbracht werden, bedarf es<br />

einer Aktivität und Initiative der beteiligten Akteure. Das Antragsverfahren zur Rehabilitation<br />

unterliegt subjektiven Einflüssen und ist von persönlichen Einschätzungen, Kenntnissen<br />

und Erfahrungen abhängig. Wesentlich ist hierbei die ärztliche Haltung gegenüber der<br />

Krankheit und der betroffenen Person. Bestehen hier beidseitig Informationsdefizite und<br />

Vorbehalte hinsichtlich des Nutzens und der Wirksamkeit von Reha-Maßnahmen, kann<br />

dies dazu führen, dass ein Antrag auf Rehabilitation nicht gestellt wird.<br />

Erfolgsfaktoren für die Bewilligung einer Rehabilitation aufseiten des Patienten oder der<br />

Patientin sind Motivation und Veränderungsbereitschaft. Wesentliche Voraussetzung für<br />

die Antragstellung sind fundierte Informationen über die Möglichkeiten, Inhalte und Erfolgsaussichten<br />

einer Rehabilitation, über die Möglichkeiten einer Einflussnahme auf die<br />

Auswahl der Reha-Einrichtung und über das Verfahren der Antragstellung selbst. Auch<br />

wenn viele ältere Menschen an gesundheitlichen Themen interessiert sind, sind ihre<br />

Kenntnisse über Abläufe und Strukturen im Gesundheitssystem sowie über ihre Rechte in<br />

der Regel gering. Hier besteht ein großes Vertrauen in die Beratungsleistungen von Professionellen,<br />

denen damit eine hohe Verantwortung zukommt.<br />

Angehörige sind wichtige Partner oder Partnerinnen im Prozess der Rehabilitation; bei<br />

einigen Behandlungskonzepten werden sie durch die Kosten- und Leistungsträger bereits<br />

aktiv einbezogen. Die älteren Menschen schätzen die Einbindung der Angehörigen in die<br />

Entscheidungsfindung. Die Angehörigen unterstützen häufig eine Informationsvermittlung<br />

„in beide Richtungen“. Sie können eine Antragstellung und die Inanspruchnahme einer<br />

Rehabilitation wesentlich mit beeinflussen. Ein ressourcenorientiertes Verständnis der<br />

Angehörigen kann eine aktive Unterstützung während des gesamten Prozesses sein. In<br />

der Reha-Nachsorge können Angehörige dann zur Umsetzung des Gelernten in den Alltag<br />

beitragen und mithelfen, die erzielten Erfolge zu verstetigen.<br />

Aufseiten der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen besteht nach wie vor eine deutliche<br />

Skepsis gegenüber der Rehabilitation. Rehabilitation hat in der Ärzteschaft häufig ein negatives<br />

Image, was zu einer distanzierten Haltung in der Auseinandersetzung mit einem<br />

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