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6. Altenbericht

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Befund sehr anschaulich auf den Punkt: „Prägend ist hier noch die alltagsstrukturierende<br />

Bedeutung der linearen Medien, ihre Verlässlichkeit und Stabilität“. Insgesamt lässt sich<br />

also zeigen, dass es im Hinblick auf die Mediennutzung deutliche Unterschiede zwischen<br />

den Altersgruppen gibt.<br />

8.4.2 Motive für die Mediennutzung<br />

Von der Medienforschung wird auch untersucht, aus welchen Motiven Menschen Medien<br />

nutzen. Erkenntnisse hierzu liefert eine typologische Betrachtung mit Hilfe der so genannten<br />

MedienNutzerTypologie (MNT). Die als MNT 2.0 im Jahr 2006 neu aufgelegte Typologie<br />

umfasst zehn Lebensstilgruppen, die sich in Bezug auf ihren Umgang mit den Medien<br />

und ihre Programmpräferenzen klar voneinander unterscheiden. Lebensstile, die mit traditionellen<br />

Wertvorstellungen (Sicherheit, Harmonie, geordnete Verhältnisse, Sekundärtugenden)<br />

verbunden sind, die eine häusliche Orientierung sowie ein großes Interesse an<br />

Kulturereignissen beinhalten, sind in der Gruppe der Menschen ab 60 Jahren im Vergleich<br />

zur Gesamtbevölkerung überproportional häufig zu finden.<br />

Neben diesem grundlegenden Befund wird durch die MNT deutlich, dass ältere Menschen<br />

in ihren Wertvorstellungen, Vorlieben, Interessen und in ihrem Aktivitätsniveau keine homogene<br />

Gruppe darstellen. Vielmehr finden sich im Publikum der mindestens 60-Jährigen<br />

vier etwa gleich große Milieus, die mit einem – mal mehr, mal weniger – traditionell geprägten<br />

Wertehorizont eine entscheidende Gemeinsamkeit besitzen, sich aber in Bezug<br />

auf ihre Interessen, ihre Freizeitaktivitäten und ihre Freizeitwerte stark voneinander unterscheiden:<br />

die „Häuslichen“, die „Vielseitig Interessierten“, die „Kulturorientierten Traditionellen“<br />

und die „Zurückgezogenen“. Dass diese bei der Zusammenstellung ihrer Medienund<br />

Programmmenüs jeweils eigene Schwerpunkte setzen, ist dabei nicht verwunderlich.<br />

Als fünftes Milieu, das in der Gruppe der mindestens 60-Jährigen ebenfalls stärker als im<br />

Bevölkerungsdurchschnitt vertreten ist, gesellen sich die „Modernen Kulturorientierten“<br />

hinzu, die im Gegensatz zu den oben beschriebenen Typen nicht-traditionellen Wertemustern<br />

verhaftet sind. Sie zeichnen sich vielmehr durch einen offenen, breit angelegten<br />

Kulturbegriff, ein hohes Interessen- und Aktivitätsniveau, eine Präferenz für anspruchsvolle<br />

Inhalte sowie einen selektiven und kritischen Umgang mit den Medien aus (Egger und<br />

van Eimeren 2008).<br />

Die Mediennutzung differenziert sich seit einigen Jahren stark aus. Es zeigt sich immer<br />

deutlicher, dass die Nutzer und Nutzerinnen eigenständige Motive aus ihrer Mediennutzung<br />

verbinden. Die Wirkung von Medien hängt sehr stark davon ab, mit welchen Motiven<br />

die Nutzer und Nutzerinnen sich ihrer bedienen. In der Medienforschung spricht man heute<br />

vermehrt vom „Uses-and-Gratifications-Modell“, dem „Nutzen- und Belohnungsmodell“.<br />

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