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6. Altenbericht

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1996). In Bezug auf eine passende Beschreibung für die Lebensphase Alter identifizierten<br />

sich in einer Studie (Karstadt-Quelle Versicherungen und TNS Emnid 2006) rund 80 Prozent<br />

der mindestens 60-Jährigen mit der Formulierung „jung geblieben“. 75 Prozent der<br />

mindestens 70-Jährigen akzeptierten den Begriff „Senior“, während 68 Prozent der 66- bis<br />

70-Jährigen die Beschreibung „Jungsenior“ präferierten. Hingegen ordneten sich die 56bis<br />

65-Jährigen eher in die Kategorien „45plus“ und „im mittleren Alter“ ein. In der Vielzahl<br />

dieser sprachlichen Darstellungsweisen drückt sich eine Unsicherheit bezüglich der „richtigen“<br />

Benennung des Alters aus. Dies zeigt, dass keine allgemeingültige Aussage möglich<br />

ist, ab wann Menschen als „alt“ bezeichnet werden können.<br />

8.<strong>6.</strong>1 Kommunikationskonstellationen<br />

Altersbilder, über die jede Person – sei es als Selbstbild oder als Fremdbild – verfügt, bilden<br />

eine wesentliche Grundlage der interpersonalen Kommunikation. Sie sind ein bestimmender<br />

Faktor für Form und Inhalt der Kommunikation, und sie manifestieren sich im<br />

sprachlich-kommunikativen Verhalten. Doch an welchen Formen interpersonaler Kommunikation<br />

sind ältere Menschen überhaupt beteiligt? In welchen Gesprächskonstellationen<br />

kommen Altersbilder zum Tragen? Für eine Systematisierung der Kommunikationssituationen<br />

älterer Menschen ist zunächst das Lebensalter des Gesprächspartners oder der<br />

Gesprächspartnerin relevant: Spricht eine ältere Person mit einer Person aus der eigenen<br />

Altersgruppe, mit einer Person im mittleren Lebensalter oder mit einer jungen Person?<br />

Zum anderen sind drei grundlegende Situationstypen zu unterscheiden: Handelt es sich<br />

um Gespräche in institutionellen Kontexten oder um so genannte freie Kommunikation?<br />

Wird mit vertrauten Familienmitgliedern und guten Bekannten kommuniziert oder sind es<br />

Gespräche mit unbekannten Personen?<br />

Mit zunehmendem Lebensalter sind Menschen vor veränderte kommunikative Aufgaben<br />

gestellt. Die kommunikativen Kontakte werden tendenziell weniger und verändern sich<br />

qualitativ. Dies betrifft insbesondere Bewohner und Bewohnerinnen von Pflegeeinrichtungen<br />

oder pflegebedürftige Personen in der häuslichen Wohnung. Die Kommunikation in<br />

solchen institutionellen Kontexten reduziert sich auf Gesprächssituationen mit Menschen<br />

im mittleren Lebensalter, vor allem mit dem Pflegepersonal und Ärzten oder Ärztinnen.<br />

Die Zahl der freien kommunikativen Kontakte zu Menschen im mittleren und im jüngeren<br />

Lebensalter wird mit steigendem Lebensalter geringer. In der freien Kommunikation wird<br />

vor allem mit anderen Bewohnern und Bewohnerinnen der Einrichtung sowie mit Zufallsbekanntschaften<br />

gesprochen. Die familiäre Kommunikation beschränkt sich häufig auf<br />

den Austausch mit dem Ehepartner oder mit der Ehepartnerin, sofern er beziehungsweise<br />

sie noch leben, sowie auf Gespräche mit den erwachsenen Kindern, den Enkelinnen und<br />

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