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6. Altenbericht

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Grundlegende Informationen liefert das Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung (IAB Betriebspanel). In der Welle 2002 wurden Personalverantwortliche<br />

zu ihren Einstellungen gegenüber älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern befragt.<br />

Ihnen wurde eine Liste von Eigenschaften vorgelegt, und die Interviewten sollten in einem<br />

ersten Schritt − ganz unabhängig vom Alter − bewerten, ob die Eigenschaften für die<br />

Mehrheit der Arbeitsplätze sehr wichtig, wichtig oder weniger wichtig seien (Bellmann,<br />

Kistler und Wahse 2003).<br />

• Es zeigte sich, dass nicht ausschließlich die vielfach geforderten Eigenschaften<br />

wie Flexibilität oder Kreativität zählen, sondern auch klassische Tugenden wie Arbeitsmoral<br />

und Arbeitsdisziplin. 74 Prozent der Befragten gaben an, dass diese<br />

Eigenschaften sehr wichtig seien. Qualitätsbewusstsein ist nach dieser Umfrage<br />

mit 66 Prozent die zweitwichtigste Eigenschaft, dann folgen Flexibilität (56 Prozent)<br />

und Erfahrungswissen (54 Prozent). Kreativität steht überraschend an letzter<br />

Stelle in der Wichtigkeitseinschätzung. Die hohe Wertung von Arbeitsmoral und -<br />

disziplin sowie Qualitätsbewusstsein gilt dabei unabhängig von Branche oder Betriebsgröße.<br />

• Ferner zeigt sich, dass viele der Befragten keine Unterschiede in den Eigenschaften<br />

zwischen Jüngeren und Älteren sehen. Allerdings werden Jüngeren und Älteren<br />

deutlich differenzierte Leistungsprofile zugeordnet. So werden Älteren eher Eigenschaften<br />

wie Arbeitsmoral und -disziplin, Qualitätsbewusstsein und Loyalität<br />

zugeschrieben. Körperliche Belastbarkeit, Lernfähigkeit, Lernbereitschaft und Kreativität<br />

werden hingegen eher bei den Jüngeren gesehen.<br />

Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass Ältere von den Personalverantwortlichen zwar<br />

als anders leistungsfähig wahrgenommen werden, nicht aber zwingend als weniger leistungsfähig.<br />

Unterschiede zeigen sich dabei in Bezug auf die Betriebsgröße. Kleine Betriebe<br />

beurteilen Ältere deutlich positiver als Großbetriebe. Und auch der Anteil an Älteren<br />

hat einen Einfluss auf Leistungszuschreibungen: Betriebe mit einem höheren Anteil an<br />

über 50-Jährigen in der Belegschaft schätzen die Leistungsfähigkeit Älterer positiver ein<br />

als Betriebe mit einem geringen Anteil an Beschäftigten dieser Altersklasse.<br />

202

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