20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dieser Gratifikationsansatz geht davon aus, dass Menschen genau die Medien für sich<br />

wählen, die ihren Bedürfnissen und Stimmungen am ehesten entsprechen, dass sie also<br />

mithilfe von Medien ihre Bedürfnisse befriedigen. Dabei werden verschiedene Bedürfnislagen<br />

angenommen, etwa das Bedürfnis nach Information, nach Integration und sozialer<br />

Interaktion, nach sozialer Identität und nach Unterhaltung (McQuail 1983). Diesem Ansatz<br />

zufolge ist Mediennutzung also Teil des „mood management“: Nutzerinnen und Nutzer<br />

richten ihren Medienkonsum nach ihrer persönlichen Stimmungslage; je nach Selbstwahrnehmung<br />

werden bestimmte Medienformen und -inhalte gewählt, um die eigene Befindlichkeit<br />

zu steuern.<br />

Wenn die Gruppe der älteren Menschen nach Merkmalen ihrer Mediennutzung in verschiedene<br />

Nutzungsgruppen unterteilt wird, lassen sich einige spezifische Nutzungsformen<br />

herausarbeiten. So unterscheidet Zoch (2009) je nach Art der Mediennutzung und<br />

der empfundenen Wichtigkeit der Medien für den Alltag eine Unterscheidung von sechs<br />

Typen: die Pflichtbewussten, die Gelassenen, die Bildungshungrigen, die Indifferenten,<br />

die Genügsamen und die Abhängigen. Es wird also deutlich, dass Medien auch in der<br />

Gruppe der älteren Menschen durchaus zweckdienlich eingesetzt werden (etwa, um Kontakt<br />

zu Bekanntschaften aus dem früheren Berufsleben zu halten). Mediennutzung ist also<br />

immer eine mehr oder weniger aktive Selektion aufgrund von vorhandenen Bedürfnissen<br />

und Problemen sowie erwarteten Gratifikationen oder Problemlösungen. Damit sind Medien<br />

nicht nur „Lieferanten für Wirklichkeitsentwürfe“, sondern auch wichtige Begleiter<br />

durch den Alltag.<br />

8.5 Ältere Menschen in der Informationsgesellschaft<br />

Neue Medien haben unser Leben verändert. Das Internet ist für viele Menschen zum<br />

wichtigsten Lieferanten und Hilfsmittel avanciert, wenn es um Informationssuche, Wissensbereicherung,<br />

Kommunikationsmöglichkeiten oder Unterhaltung geht. Zugleich wird<br />

die neue Medientechnik für die Gestaltung des Alltags vieler Menschen immer wichtiger<br />

und nimmt in Bezug auf die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen eine tragende Rolle<br />

ein. Viele Teilbereiche unserer Gesellschaft sind von dieser medientechnologischen Neuerung<br />

betroffen. Infolgedessen ist die Bereitschaft und Fähigkeit älterer wie jüngerer Menschen,<br />

ein Leben lang zu lernen und sich auf neue technologische Entwicklungen einzustellen,<br />

von elementarer Bedeutung – nur so können Menschen dauerhaft an der so genannten<br />

Informations- und Mediengesellschaft teilnehmen.<br />

279

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!