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6. Altenbericht

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schaftliche Preis für die Frühverrentung ist erheblich, der Druck zur Korrektur ist entsprechend<br />

hoch (Pimpertz und Schäfer 2009).<br />

Mit dem letzten Konjunkturaufschwung offenbarte sich ab dem Jahr 2006 ein deutlicher<br />

Fachkräftemangel, der Unternehmen und Politik gleichermaßen überrascht hat. Nach den<br />

umfangreichen Restrukturierungen in der deutschen Wirtschaft infolge des Konjunktureinbruchs<br />

nach 2001 und der damit einhergehenden exogenen Schocks wurde im Aufschwung<br />

– wenn auch verzögert – doch um so deutlicher ein Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften<br />

erkennbar. Damit kombinierten sich zwei Trends am Arbeitsmarkt: die Wissensintensivierung<br />

der Wertschöpfung und der demografische Wandel über die Schrumpfung<br />

des Erwerbspersonenpotenzials (Koppel 2008). Akut zeigten sich dabei Fachkräfteengpässe<br />

(bedingt durch die Wissensintensivierung der Wertschöpfung) im Segment<br />

Hochqualifizierter; allerdings greift dieses Phänomen angesichts der demografischen Zusammenhänge<br />

schnell auf andere Qualifikationsstufen – vor allem im Bereich der technischen<br />

Berufe – über (Abbildung <strong>6.</strong>1). Angesichts der erkennbaren Ausbildungsstrukturen<br />

ist diese Entwicklung – weitgehend unabhängig von der 2008 begonnenen Wirtschaftskrise<br />

– für die Zukunft verschärft zu erwarten. Kurzfristig hat die Wirtschaftskrise im Jahre<br />

2009 zwar zu einer Entspannung geführt (so hat sich z. B. die Ingenieurlücke von weit<br />

über 60.000 (2008) auf knapp über 40.000 Personen (2009) reduziert); strukturell ist jedoch<br />

der Fachkräftemangel von höchster Bedeutung für die betriebliche Personalpolitik.<br />

Vor dem Hintergrund, dass die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

im letzten Aufschwung in allen Branchen zugelegt hat, mag der Fachkräftemangel<br />

Erklärungen für die sektoral unterschiedliche Ausprägung liefern. Insbesondere das Instrument<br />

der Altersteilzeit, das sich im Rückblick als eine bedeutsame Option für Arbeitnehmer<br />

und Arbeitnehmerinnen mit überdurchschnittlichem Einkommen erwiesen hat,<br />

mag dadurch weiter unter Druck geraten. Aktuell dürften viele Beschäftigungsverhältnisse<br />

der Altersgruppen über 50 durch diese Entwicklung begünstigt worden sein.<br />

Aufstockung der ungeförderten Altersteilzeitentgelte auf. Ergänzend sind Wertschöpfungsverluste<br />

zu berücksichtigen, die sich aus der vermeidbaren vorzeitigen Inaktivität der Älteren ergeben.<br />

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