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6. Altenbericht

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teln (Stettes 2008). Dabei wurden gezielt verschiedene Wertungen über ältere Arbeitnehmer<br />

und Arbeitnehmerinnen abgefragt, die gemeinhin als wirksame Altersbilder in der<br />

betrieblichen Personalpolitik vermutet werden. Zunächst ging es um „allgemeine Einschätzungen<br />

über ältere Beschäftigte“. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen<br />

stimmt der Aussage voll oder eher zu (18,2 plus 31,1 Prozent), dass ältere Beschäftigte<br />

seltener krank sind als ihre jüngeren Kollegen und Kolleginnen. Diese Einschätzung<br />

scheint erheblich durch die Erfahrungen im eigenen Betrieb geprägt zu werden, denn unter<br />

den Unternehmen, in denen ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Mehrheit der<br />

Belegschaft stellen, liegt der Anteil der zustimmenden Unternehmen bei knapp zwei Dritteln<br />

(33,7 plus 29,0 Prozent). Unter den Unternehmen, die überhaupt keine älteren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigen, sind es lediglich 36 Prozent, die diese Einschätzung<br />

teilen. Die Zustimmungsquote zur Einschätzung, ältere Mitarbeiter seien seltener<br />

krank, ist weitgehend unabhängig von beobachtbaren Unternehmensmerkmalen (z. B.<br />

Belegschaftsgröße, Qualifikationsstruktur, Branchenzugehörigkeit). Sie hängt jedoch signifikant<br />

von der Größe des Anteils Älterer an der Belegschaft ab. Gut 44 Prozent der befragten<br />

Unternehmen (6,2 und 38 Prozent) vertreten die Auffassung, dass ältere Beschäftigte<br />

für einen längeren Zeitraum ausfallen als jüngere Beschäftigte, wenn sie einmal<br />

krank geworden sind. Der Anteil ist unter den Unternehmen, in denen die Mehrheit der<br />

Belegschaft 50 Jahre und älter ist, zwar um insgesamt sieben Prozentpunkte leicht höher,<br />

die multivariate Analyse zeigt jedoch, dass die Zustimmungsquote zu diesem Altersbild<br />

weder von der Größe des Anteils älterer Beschäftigter noch von anderen beobachtbaren<br />

Unternehmensmerkmalen abhängt.<br />

Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weisen eine deutlich geringere Weiterbildungsbeteiligung<br />

auf als jüngere Beschäftigte. Dieser Befund kann nicht unmittelbar auf den Umstand<br />

zurückgeführt werden, dass die Unternehmen Weiterbildungsmaßnahmen für Ältere<br />

allgemein als nicht rentierliche Investition erachten. Knapp 70 Prozent (39,5 plus 28,3<br />

Prozent) widersprechen dieser Einschätzung. Dieser breite Widerspruch ist unabhängig<br />

von der Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 50 Jahren. Das gleiche Bild ergibt<br />

sich für das Vorurteil, dass ältere Beschäftigte weniger in die Weiterbildung einbezogen<br />

sind, weil für sie selbst kein Vorteil entsteht.<br />

Die These, dass älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bereitschaft fehlt, sich einzubringen,<br />

weil ihnen die hierzu erforderliche Unterstützung versagt bleibt oder weil sie für<br />

anspruchsvolle Aufgaben nicht mehr herangezogen werden, wird von einem guten Drittel<br />

der befragten Unternehmen als richtig (7,5 Prozent) oder eher richtig (27,4 Prozent) bewertet.<br />

Obwohl dieser Anteil in den Unternehmen, die in der Mehrheit ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigen, leicht darunter und in jenen Unternehmen, die keine<br />

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