20.07.2013 Aufrufe

6. Altenbericht

6. Altenbericht

6. Altenbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eiten oder innovative Wege für den Umgang mit dem demografischen Wandel zu finden.<br />

Bemerkenswert sind in diesem Kontext die neuen tarifvertraglichen Regelungen für die<br />

chemische Industrie, für die Metall- und Elektrobranche sowie für die Stahlerzeugung.<br />

Damit sind für den industriellen Kern, der in erheblichem Maße den volkswirtschaftlichen<br />

Strukturwandel treibt, innerhalb kurzer Zeit Lösungen gefunden worden, die einen Paradigmenwechsel<br />

darstellen und aktivitätsorientierten Bildern des Alterns und des Alters<br />

eine größere Bedeutung geben.<br />

Mit dem am 1. November 2006 in Kraft getretenen Tarifvertrag zur Gestaltung des demografischen<br />

Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie haben die Tarifpartner der Eisen- und<br />

Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen tarifpolitisches Neuland<br />

betreten, da in dieser Branche zum ersten Mal der demografische Wandel zum expliziten<br />

Gegenstand tarifpolitischer Vereinbarungen gemacht wurde. Der Tarifvertrag, der für<br />

etwa 90.000 Beschäftigte gilt, zielt darauf ab,<br />

• die Arbeitsbedingungen alternsgerecht zu gestalten,<br />

• die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern,<br />

• die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhöhen,<br />

• Wege zum vorzeitigen gleitenden Ausscheiden aus dem Arbeitsleben weiterhin zu<br />

ermöglichen und<br />

• die Belegschaften in der Branche zu verjüngen (Präambel).<br />

Zur Erreichung dieser Ziele sind im Tarifvertrag die folgenden Instrumente und Maßnahmen<br />

zum Teil obligatorisch vorgesehen:<br />

• Altersstrukturanalysen (inklusive Qualifizierungsbedarf, Belastungen und Gefährdungen);<br />

• die Ableitung von Maßnahmen gemeinsam mit dem Betriebsrat (z. B. Qualifizierung,<br />

Gesundheitsförderung, altersgemischte Teams, Arbeitszeitgestaltung, Übernahme<br />

Ausgebildeter);<br />

• eine Initiative der Tarifparteien für einen gleitenden beziehungsweise vorzeitigen<br />

Übergang in den Ruhestand (Fortführung oder Schaffung von Regelungen, Adressat<br />

ist der Gesetzgeber);<br />

• die Einrichtung eines „betrieblichen Fonds demografischer Wandel“ (Mittel der Unternehmens-<br />

und Beschäftigtenseite, z. B. für betriebliche Altersvorsorge, Aufbau<br />

von Langzeitkonten, Ausstiegsmodelle, Qualifizierung).<br />

Vor dem Hintergrund der bisherigen Personalpolitik in der Eisen- und Stahlindustrie sind<br />

die Vereinbarungen des Tarifvertrages höchst innovativ. Jahrzehntelang ging es in der<br />

218

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!