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6. Altenbericht

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steigendem Alter die verbleibende Lebenszeit und damit die Möglichkeiten persönlicher<br />

Weiterentwicklung geringer werden.<br />

Komplementäre Altersunterschiede findet man bei negativen Altersbildern (Abbildung<br />

14.5b). Die vorgegebenen Aussagen zum negativen Altersbild werden von den Befragten<br />

im mittleren Erwachsenenalter (bis etwa 60 Jahre) im Mittel mit einem „weder-noch“ beurteilt.<br />

Erst nach dem Erreichen der siebten Lebensdekade beurteilen die befragten Personen<br />

die vorgegebenen Aussagen zum negativen Altersbild als „eher zutreffend“. In besonderem<br />

Maße ist dies für Personen im so genannten dritten Lebensalter ersichtlich, das<br />

mit etwa 65 bis 70 Jahren beginnt. Das (leichte) Absinken des positiven Altersbildes in<br />

diesem Altersabschnitt korrespondiert mit dem Anstieg von – oftmals chronisch sich verschlimmernden<br />

– Erkrankungen (Saß, Wurm und Ziese 2009; Wurm, Engstler und Tesch-<br />

Römer 2009).<br />

Diese mittleren Unterschiede zwischen Altersgruppen verdecken die große Heterogenität<br />

bei der Zustimmung zum positiven beziehungsweise zum negativen Altersbild. Der Alterssurvey<br />

zeigt, dass es in allen Altersgruppen Personen gibt, die eine hohe Zustimmung zu<br />

den vorgegebenen Aussagen zu positiven Altersbildern äußern. Während bei der Altersgruppe<br />

der 40- bis 54-Jährigen etwa ein Viertel der Befragten angeben, für sie treffe ein<br />

positives Altersbild genau zu, so sinkt die Größe dieser Gruppe mit zunehmendem Alter<br />

zwar, es stimmen aber immerhin noch etwa 15 Prozent der 70- bis 85-Jährigen einem<br />

positiven Altersbild vollständig zu. Der Anteil der Personen, die angeben, keinerlei positive<br />

Vorstellungen über das eigene Altern zu haben, ist in allen Altersgruppen sehr gering (unter<br />

fünf Prozent). Bei den negativen Aussagen zum eigenen Älterwerden sind die Verhältnisse<br />

komplementär: Mit zunehmendem Alter erhöht sich zwar der Anteil der Personen,<br />

die die Aussagen zum negativen Altersbild als „genau zutreffend“ bezeichnen, von knapp<br />

zehn Prozent (40 bis 54 Jahre) auf etwa 20 Prozent (70 bis 85 Jahre). Dennoch gibt es in<br />

allen drei Altersgruppen Personen, die negative Vorstellungen vom eigenen Älterwerden<br />

als „eher nicht zutreffend“ bewerten.<br />

Offensichtlich ist es nicht das Alter allein, das über die Ausbildung von positiven und negativen<br />

Altersbildern entscheidet – das individuelle Altersbild hängt damit nicht nur vom<br />

chronologischen Alter einer Person ab. Die Kenntnis des Alters einer Person reicht nicht<br />

aus, um auf das von ihr vertretene Altersbild schließen zu können. Die große Unterschiedlichkeit<br />

in den Zustimmungen zu positiven und negativen Altersbildern zeigt, dass sich<br />

keine einheitliche Entwicklung von Altersbildern vollzieht. Aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

spielen also weitere Faktoren bei der Ausprägung individueller Altersbilder eine Rolle.<br />

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