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6. Altenbericht

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eitung solcher Produkte ist wiederum, dass sie ein so attraktives Design erhalten, das<br />

sie auch aus der Sicht der (Noch-)Nichtbetroffenen begehrenswert erscheinen.<br />

Bei Produkttests ist darauf zu achten, dass Versuchspersonen aus unterschiedlichen Altersgruppen<br />

und mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen die Produkte testen. „Universal<br />

Design“ – also die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen in einer Weise,<br />

dass sie für alle Menschen nutzbar und akzeptabel sind (Meyer-Hentschel 2008) –<br />

scheint eine gute Ausgangsbasis zumindest für die Konzeption technischer Produkte zu<br />

sein. Zudem sollten die Unternehmen die spezifischen Bedürfnisse der älteren Kundschaft<br />

in Bezug auf die Schriftgröße der Produktbeschreibungen und Preisetiketten, die Größe<br />

der Packungen und das Gewicht der Produkte, die Kleidergrößen und Kleiderschnitte<br />

kennen, die Produktpolitik beziehungsweise Sortimentspolitik anpassen und dies behutsam<br />

kommunizieren. Die Produkte und Sortimente dürfen durch solche Veränderungen<br />

nicht an Attraktivität verlieren und sollten von mittleren Altersgruppen, die für die älteren<br />

oftmals eine Orientierungsfunktion einnehmen, weiterhin hochgeschätzt werden. Daher<br />

empfiehlt sich auch kein spezielles Seniorensiegel, das könnten ältere Personen als<br />

Stigmatisierung auffassen. Vielmehr sollte die Bedienungsfreundlichkeit oder Qualität altersunabhängig<br />

zertifiziert werden.<br />

„Lebenslange Markenbindung“ ist ein weiteres drängendes Thema im Marketing: Wenn es<br />

Unternehmen gelingt, eine Marke aus Sicht der Jüngeren als äußerst begehrenswert zu<br />

positionieren, obgleich und gerade weil Ältere diese Marke kaufen und nutzen, dann kann<br />

diese Marketingstrategie nicht nur angesichts der zu erwartenden Kaufkraftveränderungen<br />

durch den demografischen Wandel aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein;<br />

daneben können diese Positionierungskonzepte ihrerseits die Altersbilder ändern. Hier ist<br />

die These: „Nur wenn eine Marke von einem erfahrenen Connaisseur, von einer erfahrenen<br />

Connaisseuse geschätzt wird, dann hat sie Wert für Alt und Jung“.<br />

7.5 Selbstbewusstsein als Schlüssel zum altersgerechten<br />

Konsum<br />

Das Älterwerden vollzieht sich für die meisten Menschen (zumindest solange sie einen mit<br />

vielen Aufgaben klar geregelten Tagesablauf haben) eher unmerklich. Man schaut jeden<br />

Tag in den Spiegel und gewöhnt sich dabei peu à peu an das eigene Gesicht und die sich<br />

darin eingrabenden Altersspuren, sodass man sich gern dem Eindruck hingibt, alle anderen<br />

seien älter geworden, nur man selbst nicht. Lebensumbrüche können diese Selbsttäuschung<br />

beenden, beispielsweise durch das Auftreten krankheitsbedingter Beeinträchtigungen,<br />

durch den Eintritt in das Renten- beziehungsweise das Pensionsalter oder durch<br />

das Ableben von Freunden oder Familienmitgliedern. Auch weniger einschneidende Er-<br />

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