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6. Altenbericht

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steht für die Mehrheit der Älteren das Versenden von E-Mails, die Suche nach Produktinformationen<br />

wie auch das Abrufen von Nachrichten zum Weltgeschehen im Vordergrund.<br />

Dies bestätigen die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie: Für die mindestens 60-<br />

Jährigen stellt das Internet vorrangig ein Instrument zur Informationsbeschaffung und ein<br />

rudimentäres Kommunikationsmittel dar. Es findet im Gegensatz zu den Nutzungspräferenzen<br />

der jüngeren Generation weniger eine Vermischung oder Verknüpfung unterschiedlicher<br />

Medienformen statt, vielmehr ist eine „klare Kompetenzzuweisung für die<br />

einzelnen Medien“ erkennbar (van Eimeren und Frees 2008: 334).<br />

8.5.2 Geschlechtsspezifische Barrieren der Internetnutzung<br />

Wie oben gezeigt, hat sich in der Gruppe der mindestens 60-Jährigen der Anteil derjenigen,<br />

die das Internet nutzen, von niedrigen 0,2 Prozent im Jahr 1997 auf beachtliche 26,4<br />

Prozent im Jahr 2008 erhöht. Hinter diesen Zahlen verbergen sich deutliche Unterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen: „Unter zehn Prozent und mit der geringsten Zuwachsrate<br />

von drei Prozentpunkten sind (vor allem) die Frauen ab 70 Jahren fast abgehängt“, während<br />

die Männer „in der bevölkerungsstarken Altersgruppe ab 60 Jahren die stärksten<br />

Zuwächse auf einem fast 20 Prozentpunkte höheren Niveau“ aufweisen ((N)Onliner Atlas<br />

2008: 46). Im (N)Onliner Atlas wird die Gruppe der mindestens 60-Jährigen nach dem<br />

Alter noch weiter unterteilt, wobei sich in jeder dieser Altersgruppen deutliche Unterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen zeigen: Unter den 60- bis 64-Jährigen nutzten im Jahr<br />

2007 rund 34 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer das Internet; in der Altersgruppe<br />

der 65- bis 69-Jährigen belief sich der Anteil der Nutzer auf 41 Prozent, der Anteil<br />

der Nutzerinnen dagegen auf 20 Prozent; bei den mindestens 70-Jährigen lag die Frauenquote<br />

bei geringen 6 Prozent gegenüber einem männlichen Anteil von 21 Prozent.<br />

Beim Umgang mit dem Computer und bei der Nutzung des Internets gibt es also deutliche<br />

Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Zum einen<br />

kommt die typische Lebensbiografie älterer Frauen zum Tragen. Viele der derzeit älteren<br />

Frauen sind früh aus dem Berufsleben getreten oder gar nicht erst in das Berufsleben<br />

eingetreten, um sich der Betreuung ihrer Kinder zu widmen. Männer kommen gerade im<br />

Berufsleben mit technischen Entwicklungen in Berührung, dadurch fällt ihnen der Einstieg<br />

in das Internet auch im Alter häufig leichter. Insbesondere allein lebende Frauen sind von<br />

technischen Neuentwicklungen wie dem Internet oder dem Mobilfunk aufgrund mangelnder<br />

Kompetenz, aber auch aufgrund von fehlender Unterstützung im Umfeld ausgeschlossen.<br />

Darüber hinaus hat die geringere Techniksozialisation älterer Frauen einen Einfluss auf<br />

die geschlechtsspezifische Beurteilung von Technikkompetenz. Es besteht eine deutliche<br />

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