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6. Altenbericht

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von Ausstellungen, Theater, Oper, Kino und künstlerische Aktivitäten in Gruppen. Zusätzlich<br />

zu diesen Aktivitäten wird betrachtet, inwieweit die subjektive Bewertung der Familienund<br />

Freundschaftsbeziehungen sowie von Freizeitaktivitäten eine Rolle dabei spielt, dass<br />

sich persönliche Altersbilder verändern<br />

Bei der Analyse von Längsschnittdaten ist es – im Gegensatz zu den im vorangegangenen<br />

Abschnitt berichteten Gruppenvergleichen – möglich, Aussagen über die Wirkung von<br />

Altersbildern zu machen. Die im Folgenden dargestellten Ergebnisse lassen Schlüsse<br />

darüber zu, welche Faktoren Altersbilder beeinflussen. Für die Auswertungen wurden die<br />

Wellen 2002 und 2008 des Deutschen Alterssurveys (DEAS) genutzt. Dabei wurden die<br />

(positiven bzw. negativen) Altersbilder im Jahr 2008 durch Faktoren vorhergesagt, die im<br />

Jahr 2002 gemessen worden waren. In jedem Fall wurden zunächst die Werte der individuellen<br />

Altersbilder aus dem Jahr 2002 berücksichtigt, sodass nicht die absolute Höhe der<br />

Altersbild-Werte im Jahr 2008, sondern die Veränderungen der Werte zwischen 2002 und<br />

2008 durch die Einflussfaktoren vorhergesagt wurden.<br />

Gesundheit wirkt sich langfristig, über einen Zeitraum von sechs Jahren, auf das Altersbild<br />

aus: Erhöhte Multimorbidität vermindert optimistische Vorstellungen und verstärkt negative<br />

Vorstellungen vom eigenen Älterwerden. Eine hohe funktionale Gesundheit sowie eine<br />

gute subjektive Gesundheit stärken dagegen das positive (und schwächen das negative)<br />

Altersbild. Doch nicht allein der Gesundheitszustand ist entscheidend für die Veränderung<br />

von persönlichen Altersbildern. Auch die soziale und gesellschaftliche Partizipation spielt<br />

eine Rolle für die Ausprägung von Altersbildern. Dabei sind es vor allem kulturelle Aktivitäten,<br />

wie der Besuch von Ausstellungen, Theater, Oper, Kino und künstlerische Gruppenaktivitäten,<br />

die sich stärkend auf das positive (und schwächend auf das negative) Altersbild<br />

auswirken. Bildungsaktivitäten wie Teilnahme an Vorträgen, Kursen oder politischen<br />

Veranstaltungen wirken sich nur auf das positive Altersbild aus. Insbesondere die<br />

wahrgenommene soziale Integration beeinflusst die Veränderung individueller Altersbilder.<br />

So wirkt sich die positive Bewertung von Freundschaftsbeziehungen sowie von Freizeitaktivitäten<br />

stärkend auf das positive (und schwächend auf das negative) Altersbild<br />

aus.<br />

Die Kenntnis von Einflussfaktoren, die die Veränderung von Altersbildern bewirken, ermöglicht<br />

es, Ansatzpunkte für Interventionen zu identifizieren. Da insbesondere negative<br />

individuelle Altersbilder mit einem wenig zuträglichen Gesundheitsverhalten einhergehen<br />

(und somit zu „selbsterfüllenden Prophezeiungen“ werden), ist dies gerade in jenen Gruppen<br />

von Bedeutung, die eine pessimistische Sicht auf das Älterwerden haben.<br />

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