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6. Altenbericht

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Zustimmungsquoten bei den Altersstereotypen, denn die vorherrschenden Altersbilder<br />

üben einen signifikanten Einfluss auf die Einschätzung der Unternehmen dahingehend<br />

aus, welche Voraussetzungen für die Förderung der Beschäftigung von über 50-Jährigen<br />

gegeben sein müssen. Die deutlich hervorstechende Zustimmungsquote hinsichtlich der<br />

Restriktivität des Arbeitsrechts mag darauf zurückzuführen sein, dass die Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten sehen, bestehende Beschäftigungsverhältnisse<br />

Älterer an veränderte Umfeldbedingungen und Notwendigkeiten anzupassen.<br />

Betriebliche Fallstudien<br />

Die Befragung von Personalverantwortlichen zu den Eigenschaften von älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern gibt erste Hinweise auf durchaus positive Altersbilder,<br />

die freilich mit Blick auf die betriebliche Realität kontextualisiert und differenziert werden<br />

müssen. Deshalb wurden im Auftrag der Kommission Sonderauswertungen von betrieblichen<br />

Fallstudien durchgeführt. Dabei werden nicht Einstellungen und Sichtweisen erfragt,<br />

sondern Verhalten und Handeln der Betriebe beobachtet, um daraus Schlüsse auf die<br />

organisationalen Altersbilder ziehen zu können.<br />

Durch Interviews in den Unternehmen wurde ermittelt, welche Maßnahmen und Aktivitäten<br />

in den jeweiligen Betrieben umgesetzt wurden. Dabei wurden sowohl Gespräche mit<br />

Vertretern und Vertreterinnen des Unternehmens (z. B. Geschäftsführung, Personalabteilung,<br />

Weiterbildungsabteilung, betriebsärztlicher Dienst) als auch mit Vertreterinnen und<br />

Vertretern der Beschäftigten (in Deutschland in der Regel der Betriebsrat) geführt. Da es<br />

darum ging, gezielt Unternehmen auszuwählen, die bereits eine gute Praxis im Alternsmanagement<br />

umgesetzt beziehungsweise erste Schritte in diese Richtung eingeleitet haben,<br />

wurde für die Auswahl der Unternehmen auf bereits existierende Datenbanken, Publikationen<br />

sowie die Kenntnisse der nationalen Partner vor Ort zurückgegriffen.<br />

Die Befunde zeigen, dass es in Deutschland Betriebe und Organisationen gibt, in denen<br />

ein eher positives Altersbild vorherrscht, das sich nicht nur auf die in den jeweiligen Organisationen<br />

Beschäftigten bezieht, sondern darüber hinaus auch auf ältere Arbeitslose,<br />

denen eine Reihe von beruflichen, aber auch außerberuflichen Kompetenzen zugeschrieben<br />

werden, die für die Organisationen nutzbar gemacht werden können (Übersicht <strong>6.</strong>2).<br />

Dabei wurde deutlich, dass es weder den älteren Arbeitnehmer oder die ältere Arbeitnehmerin<br />

gibt, noch ein einziges positives organisationales Altersbild. Vielmehr unterscheiden<br />

sich die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer voneinander; auch die<br />

jeweiligen Altersbilder differieren. Sie sind abhängig von dem jeweiligen Kontext, in dem<br />

sie aktualisiert werden. So unterscheidet sich das positive Altersbild von der erfahrenen<br />

Ingenieurin, die fachlich versiert, auslandserfahren und interkulturell kompetent ist, von<br />

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