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6. Altenbericht

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Älteren beschäftigen, knapp darüber liegt, hat der Beschäftigtenanteil Älterer keinen signifikanten<br />

Einfluss auf die Bewertung dieser These. Lediglich ein Viertel der Unternehmen<br />

(2,3 plus 22,2 Prozent) vertritt die Auffassung, dass ältere Beschäftigte aus mangelnder<br />

Motivation die notwendige Einsatzbereitschaft vermissen lassen, wobei diese Einschätzung<br />

signifikant vom Beschäftigtenanteil Älterer abhängt. Lediglich 7,1 Prozent der Unternehmen,<br />

in denen der Beschäftigtenanteil von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />

über 50 Jahren größer als 50 Prozent ist, teilen diese Auffassung. Der Anteil ist damit<br />

mehr als viermal kleiner als unter den Unternehmen, die überhaupt keine Älteren beschäftigen<br />

(30,3 Prozent).<br />

In der wissenschaftlichen Literatur wird kontrovers diskutiert, ob ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter die gleiche Wertschöpfung erzeugen können beziehungsweise Produktivität<br />

aufweisen wie ihre jüngeren Kollegen und Kolleginnen. Unabhängig davon, dass empirische<br />

Untersuchungen darunter leiden, dass ältere Beschäftigte mit einer niedrigen Produktivität<br />

bei einem gegebenen Lohnniveau mit einer größeren Wahrscheinlichkeit aus<br />

dem Erwerbsleben ausgeschieden sind (Stichprobenselektion), muss berücksichtigt werden,<br />

dass ein absoluter Produktivitätsvergleich dann nicht zielführend ist, wenn ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aufgrund einer Senioritätsentlohnung systematisch höhere<br />

Verdienste aufweisen als Jüngere. Die eigentlich interessierende Fragestellung, ob die<br />

erzeugte Wertschöpfung noch ausreicht, um die Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu erwirtschaften, ist bisher noch nicht untersucht worden. Die Befragungsergebnisse<br />

liefern Hinweise darauf, auf welche Ursachen eine geringere Produktivität älterer<br />

Beschäftigter zurückzuführen sein könnte. Insgesamt kann aufgrund geringer Zustimmungsquoten<br />

vermutet werden, dass die Unternehmen bei einem absoluten Vergleich<br />

keine generellen Produktivitätsnachteile bei älteren Beschäftigten sehen.<br />

Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen widerspricht der Aussage, dass eine niedrigere<br />

Produktivität die Folge einer mangelnden Einsatzbereitschaft ist. Dieser Anteil liegt<br />

bei den Unternehmen, die in der Mehrheit Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über 50 Jahren<br />

beschäftigen, bei über 91,8 Prozent. Auch wenn angesichts der Ablehnungsquote von<br />

knapp 85 Prozent selbst unter den Unternehmen ohne ältere Beschäftigte die Unterschiede<br />

zwischen den Unternehmensgruppen relativ gering erscheinen, ist der Einfluss des<br />

Beschäftigtenanteils Älterer auf die Wahrscheinlichkeit eines zustimmenden Votums in<br />

einer multivariaten Analyse signifikant negativ. Die These, ältere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter wiesen eine niedrigere Produktivität auf, weil sie zu wenig aus ihrer Erfahrung<br />

machten, erfährt bei den befragten Unternehmen ebenfalls eine deutliche Ablehnung.<br />

Auch hier ist ein hoher Beschäftigtenanteil Älterer bedeutsam. Dies gilt ebenso für die<br />

Ablehnung der These, dass eine zu geringe Produktivität Älterer auf fehlendes Interesse<br />

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