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6. Altenbericht

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Alters-Fremdbilder und nicht auf Alters-Selbstbilder. Zudem geht es bei Geschlechtsvergleichen<br />

in Altersstereotypen nicht selten um die eingeschätzte Attraktivität des eigenen<br />

beziehungsweise des anderen Geschlechts – und diese Befunde sind keineswegs eindeutig.<br />

So finden sich etwa hinsichtlich der Attraktivitätseinschätzung weiblicher und<br />

männlicher Gesichter keine generellen Unterschiede in der wahrgenommenen Attraktivität<br />

von Gesichtern älterer Männer und Frauen (Teuscher und Teuscher 2007). Es gibt allerdings<br />

einen sehr spezifischen Geschlechtsunterschied: Frauen schätzen jüngere Personen<br />

generell als attraktiver ein als ältere Personen (und zwar unabhängig vom Geschlecht<br />

der einzuschätzenden Person). Männer dagegen differenzieren in ihrer Attraktivitätseinschätzung<br />

und schätzen insbesondere die Gesichter von jüngeren Frauen als attraktiver<br />

ein als die von älteren Frauen (bei der Attraktivitätseinschätzung von männlichen Gesichtern<br />

ist dieser Effekt nicht so stark). Im vorliegenden Kontext geht es allerdings nicht um<br />

die Einschätzung der eigenen Attraktivität, sondern um die Beurteilung des eigenen Älterwerdens<br />

mit Blick auf persönliche Weiterentwicklung beziehungsweise gesundheitliches<br />

Befinden. Bei diesen individuellen Vorstellungen vom eigenen Älterwerden finden<br />

sich offensichtlich keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern.<br />

14.4.3 Faktoren der individuellen Veränderung persönlicher Altersbilder<br />

Wie im vorangehenden Abschnitt deutlich wurde, variieren Altersbilder in Abhängigkeit<br />

von soziodemografischen Faktoren wie Alter, Schulbildung und regionalem Kontext. In<br />

diesem Abschnitt geht es nun um die Frage, welche Einflussfaktoren Veränderungen individueller<br />

Altersbilder über die Zeit hinweg beeinflussen. Gesundheitliche Aspekte scheinen<br />

bei der Veränderung individueller Altersbilder eine wichtige Rolle zu spielen (Schelling<br />

und Martin 2008). Gesundheit wird deshalb in den folgenden Analysen berücksichtigt.<br />

Betrachtet werden hierbei neben der Anzahl körperlicher Erkrankungen (Morbidität) auch<br />

die subjektive Gesundheitseinschätzung sowie die körperliche Funktionsfähigkeit. Darüber<br />

hinaus ist bislang nur wenig darüber bekannt, was zu einer Veränderung persönlicher<br />

Altersbilder beitragen kann. Beim Deutschen Alterssurvey wurden neben den Indikatoren<br />

des Gesundheitszustandes (Multimorbidität, funktionale Gesundheit und subjektive<br />

Gesundheit), insbesondere die Aktivität und Partizipation (ehrenamtliche Aktivitäten, Bildungsaktivitäten,<br />

kulturelle Aktivitäten) sowie die Einschätzung der sozialen Integration<br />

(Bewertung der Beziehungen zu Familie und Freunden sowie Bewertung der Freizeit)<br />

berücksichtigt. Ehrenamtliches Engagement umfasst die Übernahme einer konkreten<br />

Funktion in einer Organisation oder einem Verband. Bildungsaktivitäten stehen für die<br />

Teilnahme an Vorträgen, Kursen oder politischen Veranstaltungen. Kulturelle Aktivitäten<br />

meinen die aktive Teilnahme am kulturellen Leben im öffentlichen Raum, wie Besuche<br />

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