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6. Altenbericht

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Abbildung 10.2: Durchschnittliche Bruttobetreuungszeiten nach Wohnumgebung und<br />

sozialem Netzwerk (in Stunden pro Woche)<br />

Quelle: Blinkert und Klie 2008.<br />

Die Angewiesenheit auf Unterstützung und Pflege hat also auch eine wichtige soziale<br />

Dimension. Bilder von Pflege und Pflegebedürftigkeit im Alter, die einem medizinischpflegerischen<br />

Verständnis folgen und von ihm geprägt werden, vernachlässigen diese<br />

soziale Seite der Pflege. Fachpflegerische Leistungen beziehungsweise Sachleistungen<br />

der Pflegeversicherung können ein fehlendes oder schwaches soziales Netzwerk nicht<br />

kompensieren.<br />

10.2.3 Pflege findet häufig als Hilfemix statt<br />

Die Bedeutung der sozialen Dimension von Pflege wird auch daran deutlich, dass von den<br />

pflegebedürftigen Personen in Deutschland knapp 70 Prozent zu Hause versorgt werden.<br />

Nur etwas über 30 Prozent der pflegebedürftigen Personen werden in stationären Einrichtungen<br />

gepflegt. Von den zu Hause versorgten Personen werden wiederum etwa 70 Prozent<br />

allein von Angehörigen versorgt, ohne dass fachpflegerische Unterstützung im Rahmen<br />

des SGB XI in Anspruch genommen wird. Der weit überwiegende Anteil der Pflege<br />

wird demnach weiterhin in primären sozialen Netzwerken (zumeist in Familien) erbracht.<br />

Die Pflege bleibt im Wesentlich weiblich: 90 Prozent der Pflegepersonen im Sinne des §<br />

14 SGB XI (mindestens 14 Stunden wöchentlich Pflegetätigkeit) sind Frauen. Bei Pflegeaufgaben<br />

von geringem Umfang liegt der Anteil der Männer bei fast 50 Prozent (Rothgang<br />

u. a. 2008). An den Pflegeaufgaben sind durchschnittlich 2,1 Personen beteiligt.<br />

Pflege findet in Deutschland also entgegen einer weit verbreiteten Annahme keineswegs<br />

überwiegend in Heimen, sondern zumeist in häuslichen Pflegesettings und dann häufig im<br />

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